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Verzögerung

Das Reservekraftwerk im aargauischen Birr wird nicht rechtzeitig fertiggestellt. Offensichtlich macht den Verantwortlichen der Stromanschluss des fossilen Kraftwerkes zu schaffen.

«Eigentlich hätte diese Woche das Notfallkraftwerk in Birr fertiggestellt werden sollen: Am 15. Februar lief die Frist ab. Doch die Anlage mit einer Leistung von 250 Megawatt ist nicht rechtzeitig fertig geworden», berichtet die Aargauer Zeitung.

Gemäss Bundesamt für Energie BFE sind die Stromanschlüsse noch nicht bereitgestellt. «Grund dafür sind die umfangreichen Arbeiten zur Bereitstellung des Anschlusses an das Stromnetz. Die ersten zwei der insgesamt acht Gasturbinen-Generator-Einheiten werden Ende Februar 2023 einsatzbereit sein, die restlichen sechs bis Ende März 2023», heisst es in einem aktuellen Faktenblatt des BFE.

Das Reservekraftwerk erstellt General Electric im Auftrag des Bundes. Finanziert wird die 470 Millionen Franken teure Anlage von den Schweizer Stromkonsumenten.

Nachbessern musste der Bund auch beim Lärmschutz. Geplant war dereinst eine acht Meter hohe Schallschutzmauer. Nun wird diese mit 20 Meter mehr als doppelt so hoch. Ebenfalls werden verschiedene Komponenten der Anlage mit Schalldämpfern ausgerüstet. Über die Kosten der Nachrüstungen schweigt das BFE. Allerdings war von Beginn an klar, dass die Anlage eine «laute» Sache wird – handelt es sich doch um Flugzeugtriebwerke. Über die schädlichen Nebenwirkungen des Reservekraftwerkes hat der Energie Club Schweiz bereits berichtet. Neben den Lärmemissionen bringt das Reservekraftwerke auch hohe und schädliche Abgase und CO2-Emissionen mit sich.

Die aktuelle Versorgungssituation lässt vermuten, dass die Schweiz diesen Winter glücklicherweise auf den Einsatz des Reservekraftwerkes nicht angewiesen ist. Aufgeschoben ist allerdings nicht aufgehoben. Der nächste Winter kommt bestimmt und die Versorgungslage dürfte noch schwieriger werden: «Gleichzeitig ist absehbar, dass die Versorgungssituation im kommenden Winter 2023/24 voraussichtlich noch herausfordernder sein dürfte, da das russische Gas zur Wiederbefüllung der Gasspeicher bis Herbst 2023 von Anfang an wegfällt. Auch wenn die Schweiz bis im Frühling 2023 ohne Versorgungsengpässe durchkommen sollte, kann aufgrund dieser Aussichten keine Entwarnung gegeben werden. Die Schweiz muss weiterhin in Bereitschaft bleiben», informiert das BFE im Faktenblatt.

Teuer, laut und dreckig: Das Notfallkraftwerk Birr muss noch ans Netz angeschlossen werden.