?
Danke für Ihre Anfrage. Wir werden uns so bald wie möglich bei Ihnen melden.

Zehn Jahr nach Fukushima: Medien-Tsunami blieb aus

Wie haben wir dem 11. März entgegengebangt! Wie jedes Jahr um diese Zeit erwarteten wir eine Welle von Anti-AKW Propaganda quer durch alle Medien. Es kam ganz anders! Quer durch alle Medien hat man die Anti-AKW Rhetorik hinterfragt.

Die Schweizerische Energiestiftung (SES) versuchte, die Tradition des AKW-Bashing hochzuhalten und organisierte ein virtuelles Podium. Der Schuss ging nach hinten los. Obwohl Horst-Michael Prasser über das Telefon mitmachen musste, war er der Star des Abends. Sogar DRS 1 lud ihn zum «Tagesgespräch» ein. Er argumentierte sehr sympathisch und unaufgeregt. Auch in der Neuen Zürcher Zeitung kam er ausführlich zu Wort.

In der NZZ las man Tage vorher: «Ohne Atomkraftwerke geht es nicht». Tagesschau am Mittag: «Global gesehen gibt es keinen Fukushima Effekt». In der Sonntagszeitung: «Die wahren Ursachen von Fukushima». In der Berner Zeitung: «Die Verteufelung der Kernenergie war angesichts der Klimaprobleme übereilt». Diese Aussage stammt vom früheren VR-Präsidenten der BKW, Urs Gasche. Wir haben darüber berichtet. Nicht nur in der Schweiz, weltweit weckten kernenergiefreundliche Artikel Erstaunen, sogar solche aus Deutschland: In der Frankfurter Allgemeine Zeitung hiess es: «Fukushima lehrt nicht den Ausstieg» und bei Bloomberg: «Germany Drew Wrong Lessons From Fukushima». Auch im englischsprachigen Blätterwald waren die Meldungen durchaus positiv. The Guardian schrieb: “Fukushima Radiation Did Not Damage Health of Local People, UN Says”. Und im Economist hiess es: “Nuclear Power Must be Well Regulated, not Ditched”.

CO2-Gesetz geht in die falsche Richtung

Was ist anders als in anderen Jahren? Was ist geschehen? Das Stichwort heisst «Klimawandel». Endlich ist der Zusammenhang von Klima und Energie bei den Medien angekommen. Sogar die Tatsache, dass Kernenergie zu den sauberen Energiequellen gehört, wird endlich zur Kenntnis genommen.

Der Medienwissenschaftler Mathias Keplinger hat schon 2012 gesagt, dass die in den Medien vertretenen Meinungen etwa zwei Jahre später von der Politik aufgenommen werden. Es besteht also Hoffnung. Die kommende Diskussion um «Netto Null 2050» dürfte die Wahrnehmung schärfen. Allerdings sind das schlechte Nachrichten für das revidierte CO2-Gesetz. Sie zeigen klar, dass es in die falsche Richtung geht.

Kernkraftwerk Beznau: Der Wind in der medialen Diskussion dreht sich langsam (Foto: axpo.com)