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Vorschnelle Verteufelung

Angesichts unserer Klimaprobleme, war der Ausstieg aus der Kernenergie möglicherweise übereilt. Zu diesem Schluss kommt Urs Gasche von der BKW.

Ein überraschend ehrliches Interview publizierte die Berner Zeitung (Abo). Befragt hat die Redaktion Urs Gasche. Er ist Präsident des Verwaltungsrates der BKW. Anlass des Gesprächs war der Jahrestag von Fukushima. In der Folge leitete der Bundesrat die Schweizer Energiewende ein.

Wir lügen uns ins Gilet-Täschli

"Ich bin überzeugt, dass die Verteufelung der Kernenergie angesichts der Klimaprobleme übereilt gewesen ist. Wir müssten uns eher überlegen, wie wir Kernenergie sicherer nutzen könnten. China forscht an interessanten Techniken, mit denen es keine Kernschmelze mehr geben kann", sagt Urs Gasche und erklärt weiter: "Wir lügen uns ins Gilet-Täschli, wenn wir behaupten, wir könnten uns sehr bald CO2-frei versorgen allein mit Wasser-, Solar- und Windkraft. Das Potenzial der Solarenergie ist zwar gross, aber das Speicherproblem ist nicht gelöst. Strom muss nun mal in genau jener Sekunde erzeugt werden, in der er gebraucht wird. Und die Wasserkraft kann in der Schweiz nur ziemlich begrenzt weiter ausgebaut werden", sagt Urs Gasche.

Mit dem Interview wird klar: Auch die grossen Strom-Produzenten wissen, dass es Klimaschutz und Versorgungssicherheit ohne Kernenergie nicht geben kann.

Trotz gewonnener Volksabstimmung, wurde das Projekt für den Mühleberg-Ersatz gestrichen. Es leiden deshalb Klimaschutz und Versorgungssicherheit (Abbildung: BKW).