Lobenswerter Solar-Plan
Axpo treibt den Bau der Solaranlage an der Muttsee-Staumauer voran. Im Gegensatz zur solaren Anbauschlacht im Unterland, macht das Axpo-Projekt durchaus Sinn.
«Heute haben Axpo, Denner und IWB den Bau der grössten alpinen Solaranlage der Schweiz bekannt gegeben. Bei «AlpinSolar» handelt es sich um ein Musterbeispiel für die Energiewende. Die Anlage an der Muttsee-Staumauer ist allseits akzeptiert und liefert viel erneuerbaren Strom – vor allem im Winter. Darüber hinaus ist das Pionierprojekt besonders umweltverträglich, weil die Anlage auf einer bestehenden Staumauer gebaut wird», liess der Stromproduzent Axpo verlauten.
Es ist nachvollziehbar, dass Axpo seine Pläne für das Solar-Projekt auch für Marketing nutzt. Gegenüber seinen Strombezügern und gegenüber der Politik. Entsprechend euphorisch kommuniziert der Stromproduzent.
Im Solarbereich ist das Projekt aber aus verschiedenen Gründen durchaus lobenswert. Insbesondere im Vergleich zu den geförderten Anlagen im Flachland, die im letzten Monat keinen Strom lieferten und nichts zur Versorgungssicherheit beitrugen – dafür aber die Preise in die Höhe treiben.
Erstens: Es handelt sich um eine alpine Solaranlage. Sie liegt – und das ist in den Wintermonaten besonders wichtig – über der Nebelgrenze. Sie liefert also auch im Winter Strom, wenn im Schweizer Mittelland keine Sonne scheint.
Zweitens: Die Anlage wird an der Staumauer des Muttsees installiert. Sie wird also da gebaut, wo bereits ein Stromnetz vorhanden ist. Hier entfallen hohe Kosten und es können Synergien genutzt werden. Dies im Gegensatz zu den Fantasie-Plänen gewisser Kreise, dass man auf jedem Berg eine Solaranlage installieren muss. A und O sind der Netzanschluss, weil ansonsten die Kosten jedes Mass überschreiten.
Drittens: Auch sinnvoll ist die Anlage, weil die Panels eine sehr starke Neigung haben. So gelingt es den tiefen Sonnenstand optimal auszunützen.
Viertens: Axpo hat für den Strom mit Denner einen Abnehmer gefunden. Der Detailhändler ist bereit für den erneuerbaren Strom die Mehrkosten zu tragen. Es ist also nicht die Allgemeinheit, welcher die Kosten aufgehalst werden.
Trotzdem muss an dieser Stelle daran erinnert werden, dass es rund 3000 solcher Anlagen bräuchte um die Jahresproduktion des Kernkraftwerkes Gösgen zu ersetzen, das aber rund um die Uhr Strom liefert. Auch in der Nacht.