Günstiger Strom - teurer Strom
In der Schweiz variieren die Strompreise von Gemeinde zu Gemeinde. Die Unterschiede sind teilweise massiv. Verantwortlich für die Unterschiede sind die Lieferanten - aber auch der Solarstrom, der ins Netz eingespeist werden muss.
"Stellen Sie sich vor, Sie gehen im Dorf A in den Coop und kaufen ein Brot für 2 Franken. Im Nachbardorf kostet ein ähnliches und gleich schweres Brot in der Migros 3.50 Franken. Was beim Brot-Beispiel undenkbar ist, ist beim Strom Tatsache", schreibt der Tages Anzeiger in einem Beitrag, der sich den unterschiedlichen Strompreisen in der Schweiz annimmt.
Die Unterschiede sind teilweise frappant. Besonders teuer ist der Strom im Gebiet der BKW. Hier bezahlen Konsumentinnen und Konsumenten fast das Doppelte im Vergelich zu den günstigsten Gemeinden. Wer 4500 Kilowattstunden im Jahr verbraucht, bezahlt im Einzugsgebiet der BKW fast 400 Franken mehr, als in einer "günstigen" Gemeinde. Im Artikel heisst es denn auch: "Entscheidend ist, zu welchen Konditionen die Versorger die eigentliche Energie beziehen können und sie weiterverrechnen. Und wie hoch die Kosten für das Stromnetz im jeweiligen Gebiet sind. Die Unterschiede sind beträchtlich".
Der Produzent ist aber nicht der einzige Preistreiber. Die Gemeinde Braunau im Kanton Thurgau hat ebenfalls sehr hohe Strompreise. Verantwortlich für die hohen Preise ist gemäss dem Gemeindepräsident die Energiestrategie des Bundes. Grosse Solaranlagen auf Landwirtschaftsbetrieben und Einfamilienhäusern - gefördert durch Subventionen - sorgen dafür, dass an einzelnen Spitzentagen sehr viel Strom ins Netz eingespeist werden muss. Entsprechend muss das Netz verstärkt werden - die Kosten werden auf die Konsumentinnen und Konsumenten überwälzt.