Milliarden für den Klimaschutz
Die Stadt Zürich möchte klimaneutral werden. Netto-Null heisst das Ziel. Nun hat die Stadt einen Bericht vorgestellt. Das Fazit: Es braucht einschneidende Verbote, Milliarden an Steuergeldern und vor allem Strom.
Jeder vernünftig denkende Mensch in der Schweiz weiss, dass der Klimawandel nicht in der Schweiz und schon gar nicht von der Stadt Zürich aufgehalten wird. Das globale Klima ist auf einschneidende Massnahmen in China, Indien, den USA, Indonesien oder Brasilien angewiesen. Selbstverständlich ist auch die Schweiz angehalten Verantwortung zu übernehmen. Allerdings ist Netto Null ein sehr ambitioniertes Ziel. Der Energie Club Schweiz hat eigenständig berechnet, was Netto-Null bedeutet.
Nun hat auch die Stadt Zürich gerechnet resp. rechnen lassen, wie der Tages Anzeiger schreibt. Die Zeitung schreibt: "Egal, wie schnell das Ziel erreicht werden soll: Die Stadt Zürich muss das Tempo erhöhen – und zwar deutlich. Das ist die erste Erkenntnis des 300 Seiten starken Berichts, den externe Firmen unter Federführung städtischer Fachleute erstellt haben. Die zweite: Es braucht einschneidende Massnahmen. Dazu gehören ein fast vollständiges Verbot von Gas- und Ölheizungen, die Priorisierung des Fuss- und Veloverkehrs gegenüber dem Auto und die schnelle Elektrifizierung des restlichen Verkehrs". Die dritte Erkenntnis lautet: Es wird sehr teuer.
Eine klimaneutrale Stadt Zürich bis 2030, wie sie die Klimajugend fordert, ist nicht möglich, sagt der Bericht. Der Grund ist unsere direkte Demokratie und unser Rechtssystem. Ganz unabhängig vom Zeithorizont bleiben die Massnahmen aber die gleichen. Fossile Heizungen müssen ersetzt werden resp. es müssen im Bereich Gebäudetechnik einschneidende Massnahmen erfolgen. Ebenfalls muss die Mobilität elektrifiziert werden. Natürlich sagt der städtische Bericht eine positive Bilanz voraus. Die Bau- und Gebäudetechnikbranche würde profitieren.
Dass der Schlüssel zu mehr Klimaschutz in der Elektrifizierung liegt ist klar. Klar ist aber auch, dass eine solche nur möglich ist, wenn wir in der Schweiz genug Strom haben. Woher dieser nach dem Auslaufen der bestehenden Kernkraftwerke kommen soll, bleibt allerdings schleierhaft. Aktuell produziert die Schweiz zu wenig Strom - insbesondere im Winterhalbjahr.