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Gaskraftwerke trotz Klimakrise

Die Versorgungslage wird immer schwieriger. Insbesondere im Winterhalbjahr fehlt in der Schweiz Strom. Trotz Klimakrise muss sich die Schweiz wohl auf den Bau von Gaskraftwerken einstellen.

"In 15 Jahren wird das Atomzeitalter in der Schweiz zu Ende gehen, denn mit der Energiestrategie 2050 hatte das Volk 2017 beschlossen, dass keine neuen AKW mehr errichtet werden, sondern auf erneuerbare Energien umgesattelt wird", schreibt Helmut Stalder in einem NZZ-Kommentar.

Die Mühleberg-Abschaltung wurde von Politik und vielen Medien beklatscht. Die Abschaltung führt aber auch noch einmal die Risiken und Absurditäten des eingeschlagenen energiepolitischen Weges der Schweiz vor Augen. Mit der Mühleberg-Abschaltung "fällt Produktion im Inland weg, nahezu CO2-freie Bandenergie, die besonders im Winterhalbjahr dringend nötig ist. Als Ersatz muss nun noch mehr Strom importiert werden, und dieser stammt hauptsächlich aus französischen Atom- und deutschen Kohle- und Gaskraftwerken", so Helmut Stalder.

Die Energiestrategie 2050 sieht umfangreiche Einsparungen vor. Auch beim Strom. Angesichts der angestrebten Dekarbonisierung und Elektrifizierung der Mobilität ein sehr schwieriges Unterfangen.

Aber das ist nicht alles: Der Ausbau der Erneuerbaren kommt nicht vom Fleck. Windkraft stösst überall auf Ablehnung und das Potential ist viel kleiner als vom BFE vorausgesagt. Auch bei der Wasserkraft ist das Ausbaupotential sehr beschränkt. Und selbst bei einem massiven Ausbau der Solarkraft bleibt im Winter ein massives Versorgungsproblem. Das alles zeigt: Auf dem Papier sind Pläne wie die Energiestrategie schnell skizziert - aber die Umsetzung ist steinig.

Die Schweiz braucht einen Ersatz für die wegfallende Produktion aus Kernkraft. Für Helmut Stalder ist klar: "So schwer es fällt in Zeiten des Kampfes gegen den CO2-Ausstoss: Es sind Gaskombikraftwerke. Sie erreichen einen hohen Wirkungsgrad, indem sie eine Gasturbine und eine Dampfturbine kombinieren und die Abwärme nutzen, sind relativ günstig, rasch errichtet und flexibel einsetzbar. Allerdings führen sie zur absurden Situation, dass in der Schweiz nach dem Wegfall des weitgehend CO2-freien Atomstroms unter dem Titel Energiewende ein Teil des Stroms nicht mehr CO2-frei produziert wird".

Mühleberg ist weg vom Netz, Gaskraftwerke der logische Schluss (Foto: bkw.ch).