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Carlo Schmid war 12 Jahre Präsident der Elektrizitätskommission ElCom. Nun gibt er das Amt ab. Im Interview mit der Schweizerischen Gewerbezeitung benennt Carlo Schmid die aktuellen Problemen der Schweizer Energiepolitik.
Der ehemalige Ständerat und aktuelle Präsident der Elektrizitätskommission ElCom Carlo Schmid äussert sich in der Schweizerischen Gewerbezeitung zur Entwicklung des Stromnetzes und zu den künftigen Risiken in der Stromversorgung in der Schweiz.
Gleich in seiner ersten Aussage macht Carlo Schmid auf drei Punkte aufmerksam, die auch der Energie Club Schweiz immer wieder betont. Erstens: Es ist Fakt, dass die Schweiz im Winterhalbjahr zunehmend auf Importe angewiesen ist. Zweitens: Stromimporte aus wichtigen Nachbarländern sind problematisch - denn der Strom wird überall knapp. Drittens: Dekarbonisierung und Digitalisierung werden zu einem Mehrbedarf an Strom führen. Aus den gleichen Gründen benötigen wir einen Netzausbau.
Carlo Schmid stellt auch klar, dass ein Strommarktabkommen nicht mit Versorgungssicherheit gleichgesetzt werden kann: "Ein Stromabkommen wäre für die internationale Zusammenarbeit sicher sinnvoll. Allerdings würde dadurch keine einzige Kilowattstunde Strom mehr produziert und kein einziges zusätzliches Kraftwerk gebaut werden. Anders gesagt: Ein Stromabkommen kann nicht sämtliche Probleme der Schweizer Versorgungssicherheit lösen."