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Wer glaubt noch an Geothermie?

Geothermie und die Schweiz - das sind bis heute keine Freunde. Trotzdem hält der Bund an der Geothermie fest und investiert weitere Millionen. Kein Wunder: Er benötigt für die gesetzlich verbotene Kernkraft zwingend einen Ersatz.

"Alle Schweizer Bohrungen endeten im Fiasko", schreibt der Tages Anzeiger. Die Rede ist von der Geothermie. Sie wurde einst als Wundermittel für Bandenergie angepriesen. Der Bund glaubt noch immer daran - wohl zwangsläufig. Denn der Strom wird knapp.

Er stellt deshalb für die Bohrung im jurassischen Dorf Haute-Sorne über 60 Millionen Franken zur Verfügung. Das Projekt war bis jetzt durch Rekurse blockiert. Das ist kein Wunder, denn sowohl in Basel als auch in St.Gallen, haben die Bohrungen zu Erdbeben geführt. Nun wurden die Rekurse gegen die Bohrungen im Jura vom Bundesgericht abgewiesen. Und das Bundes-Geld fliesst.

Allerdings sind die Subventionen noch nicht im Trockenen. Der Tagi schreibt: "Trotz der guten Nachrichten ist das Projekt noch nicht gesichert. Der Grund: Ein Erdbeben in Südkorea, das ein Tiefengeothermieprojekt ausgelöst hat." Wir haben im Artikel "Wenn die Erde bebt" über diese Untersuchungen ausführlich berichtet.

Aufgrund der Erkenntnisse aus Südkorea sind die Verantwortlichen beim Kanton Jura vorsichtig geworden. "Der Kanton beauftragte zusätzlich den Schweizer Erdbebendienst, den Fall Korea mit dem Projekt im Jura zu vergleichen, diese Stellungsnahme ist jedoch noch nicht da", weiss der Tages Anzeiger.

Die Schweizerinnen und Schweizer haben einfach keine Lust auf erneuerbare Erdbeben. Politisch steht das Projekt im Jura deshalb weiterhin auf sehr wackligen Füssen.

Bis heute kein Strom aus dem Untergrund (Foto: ewz)