Windkraft trägt nichts zur Versorgungssicherheit bei
Bern, 26.02.2019 – Mit der Energiestrategie 2050 soll die Stromversorgung der Schweiz auf erneuerbare Energiequellen abgestellt werden. Neben Strom aus der bewährten Wasserkraft sollen die sogenannten neuen Erneuerbaren die Lücke der wegfallenden Kapazitäten decken. Im Fokus stehen hier Solarkraft, Biomasse und Windkraft. Eine Studie zeigt: Der Ausbau der Windkraft trägt nichts zur Versorgungssicherheit der Schweiz bei. Der Energie Club Schweiz fordert deshalb, auf die teure Fehlinvestition Windenergie zu verzichten.
Der internationale Fachverband für die Erzeugung und Speicherung von Strom und Wärme (VGB PowerTech e.V.), ein international tätiger Verband von 437 Energieunternehmen aus 33 Ländern, hat die Studie «Windenergie in Deutschland und Europa: Status quo, Potentiale und Herausforderungen in der Grundversorgung mit Elektrizität» durchgeführt. Grundlage für die Untersuchung waren die viertel- oder stündlich erhobenen Produktionsdaten aller Windkraftanlagen in Europa im Jahr 2017. Die Studie basiert damit auf einer imposanten Datenbasis. Entsprechend zuverlässig sind die Erkenntnisse, die man daraus ableiten kann. Zunächst erstaunt, dass die maximale Leistung des Windparks eines Landes auch im besten Fall nie höher als 80 Prozent der installierten Leistung ist. Im Mittel schwankt sie um 73 Prozent. Die durchschnittliche Leistung beträgt rund 18 Prozent und die minimale Leistung ist jeweils stets kleiner als 1 Prozent. Die Zahlen zeigen, dass die Leistungen von Windkraftanlagen sehr stark von der Windgeschwindigkeit abhängen. Wenn die Windgeschwindigkeit auf die Hälfte abfällt, beträgt die Leistung der Windkraftanlage nur noch einen Achtel. Die Leistung hängt von der dritten Potenz von der Windgeschwindigkeit ab. Deshalb sind die Leistungsspitzen von Windkraftanlagen von so kurzer Dauer und die Leistung schwankt so stark. In mehr als 93 Prozent der Zeit liefern sie nur 45 Prozent der vollen Leistung. In jedem Jahr gab es seit 2010 in Deutschland mindestens eine Viertelstunde, während der 99 Prozent der installierten Leistung nicht zur Verfügung standen. Oft waren es mehrere Stunden. Es gab auch immer wieder Wetterlagen, wo während fünf Tagen Flaute herrschte. Erstaunlicherweise ändert sich an diesem Bild kaum etwas, wenn man alle Windparks in Europa gemeinsam betrachtet. Es kommt durchaus vor, dass 99 Prozent aller Windturbinen in Europa gleichzeitig stillstehen. Die Studie zeigt: Windstrom ist nicht grundlastfähig - auch nicht im europäischen Verbund. Für jedes Megawatt installierter Windleistung muss ein Megawatt einer steuerbaren Stromquelle bereit stehen. In der Schweiz kann die Wasserkraft diese Rolle bis zu einem gewissen Grad übernehmen. Im europäischen Ausland sind das in der Regel Gas- oder Kohlekraftwerke.