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Kommentar zur ETH-Studie zur Stromversorgung 2050: Realitätsferne Vision ohne Kernenergie

Die Studie von ETH Zürich, EPFL sowie der Universitäten Bern und Genf, soll zeigen, wie bis 2050 eine sichere Stromversorgung ohne Kernenergie gewährleistet werden kann. Diese ist vollkommen überflüssig, denn sie vernachlässigt einen zentralen Punkt: die Integration erneuerbarer Energien ins Stromnetz. Dabei ist mittlerweile hinlänglich bekannt, dass Photovoltaik und Windkraft das Netz nicht stabilisieren können – ihnen fehlt die rotierende Masse, die zur Netzstabilität notwendig ist. Eine jederzeit sichere Stromversorgung ist somit bei einem grossen Anteil erneuerbarem Strom nicht gewährleistet, wie Spanien gezeigt hat.

Ohne Kernenergie, so die Studie, müsste die Windkraftproduktion mehr als verachtzigfacht, die Photovoltaikproduktion vervierfacht werden. Das bedeutet 7 GW Windleistung (1GW Leistung entspricht der Leistung des Kernkraftraftwerk Gösgen) oder gegen 2000 grosse Windturbinen. Eine Vervierfachung der Photovoltaik bedeutet eine installierte Leistung von 26 GW, oder über 130 km2 Solarzellen. Das ist vollkommen unrealistisch. Es ist sogar unmöglich: Mit einer installierten Leistung von 26 GW kann an einem schönen Sommertag gegen 20 GW Solarleistung anfallen. Diese Leistung kann das Schweizer Stromnetz gar nicht aufnehmen. Es erträgt höchstens 15 GW aus allen Quellen. Deshalb werden die Verteilnetzbetreiber die Leistungen der Solardachanlagen im Sommer abregeln müssen.

Die Forscher ignorieren auch, dass der Bundesrat als indirekten Gegenvorschlag zur Initiative «Jederzeit Strom für alle (Blackout stoppen)» vorgeschlagen hat, Artikel 12a des Kernenergiegesetzes zu streichen – jener Artikel, der Bewilligungen für neue Kernkraftwerke, d.h. den Ersatz der jetzt noch laufenden Kernkraftwerke Gösgen und Leibstadt, verbietet. Darüber werden die Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger abstimmen können.

Statt realitätsferne Szenarien ohne Kernkraft zu entwerfen und das Landschaftsbild der Schweiz mit Windrädern und über hundert km2 Solarzellen zu zerstören, sollten sich die Forschenden lieber mit den vielversprechenden Entwicklungen neuer Reaktorgenerationen befassen.

Finanziert hat diesen Leerlauf das Bundesamt für Energie über das Programm «Swiss Energy Research for the Energy Transition», (SWEET). Das Programm gibt es seit 2021 und soll, wie der Name sagt, die Energiewende forschend begleiten. Über den Umfang der Gelder, die zur Verfügung stehen findet man auf der einschlägigen Webseite nichts, aber die einzelnen Programme werden mit Millionenbeträgen finanziert. Unverständlicherweise hat das Parlament das Programm kürzlich bis 2036 verlängert, obwohl eigentlich alles bekannt ist, um zu zeigen, dass die Energiewende mit Netto Null ohne Kernenergie nicht zu machen ist. Verständlich wird es, wenn man die Vernehmlassung der ETH-Rats liest: Er ist Feuer und Flamme dafür, dass das Geld weiter in Strömen fliesst – als ob die Qualität einer Universität davon abhinge, wieviel Geld sie zu verforschen vermag.

Solche Studien sind eine Verschwendung von Steuergeldern.

Link zur Studie: Renewable Energy Outlook II for Switzerland

Quelle: elements.envato.com