Forderung nach Gaskraftwerken
Kommt es zu einem Blackout oder geplanten Lastabwürfen, um einen solchen zu verhindern, dann wird sich die Wut der Bürgerinnen und Bürger, der Wirtschaft und des Gewerbes wohl in einem ersten Schritt bei den lokalen Versorgern entladen. Möglicherweise fordert der Verband Aargauischer Stromverbraucher genau deshalb jetzt den Bau von Gaskraftwerken.
Die neuen Erneuerbaren sollen dereinst den wegfallenden Strom aus den Kernkraftwerken ersetzen. Sie sollen, so will es das Energiegesetz, in den nächsten Jahren nach und nach vom Netz gehen.
Allerdings: Immer mehr scheint man sich bewusst zu werden, dass dieser Plan utopisch ist und die Schweiz in einen Versorgungsengpass läuft. Wie die Aargauer Zeitung nun berichtet, fordert der Verband Aargauischer Stromverbraucher (VAS) in einem Thesenpapier jetzt den Bau von Gaskraftwerken.
"Beim Zubau neuer Kapazitäten hapere es, sagt Geschäftsführer Ruedi Zurbrügg. Um die Versorgungssicherheit weiter zu gewährleisten, befürworte man deshalb «eine Umnutzung der bestehenden KKW-Standorte zu Gaskombi-Kraftwerken»", steht dazu in der Aargauer Zeitung.
Gemäss Aargauer Zeitung wurde das Thema im VAS-Vorstand intensiv diskutiert. Schliesslich sei man zum Schluss gekommen, dass es ohne Gaskraftwerke als Überbrückungsmassnahme für eine Phase von 15 bis 20 Jahren nicht funktionieren wird. Insbesondere, wenn man nicht massiv in eine Auslandabhängigkeit geraten will.
Dass Gaskraftwerke nicht zur aktuellen Klimapolitik passen, ist man sich beim VAS durchaus bewusst. Trotz dieses Zielkonfliktes ist für VAS-Geschäftsführer Ruedi Zurbrüggaber aber klar: "Wenn dereinst trotz aller Anstrengungen und Speicherbemühungen plötzlich in grösseren Regionen der Strom ausgeht, weil zu wenig davon verfügbar ist, werden sich viele die Augen reiben und die Lage neu beurteilen."