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Der Solarexpress entgleist: Ernüchterung bei alpinen Solaranlagen

Die hochfliegenden Pläne für alpine Solaranlagen in der Schweiz prallen auf die harte Realität: Teure Baukosten, technische Herausforderungen und bescheidene Aussichten trübten die einst euphorische Vision des sogenannten Solarexpress. Die Axpo, grösster Stromkonzern der Schweiz, hat ihre Prognosen für die Stromproduktion durch alpine Solaranlagen drastisch reduziert – um den Faktor 10.

Von Hoffnungen zur Ernüchterung Vor zwei Jahren schien der Solarexpress eine vielversprechende Antwort auf die drohende Winterstromlücke. Politiker wie der damalige FDP-Ständerat Ruedi Noser und Mitte-Ständerat Beat Rieder, die sich von SP-Urgestein Peter Bodenmann blenden liessen und in Rekordzeit die gesetzlichen Grundlagen für einen raschen Ausbau alpiner Photovoltaikanlagen zimmerten. Subventionen von bis zu 60 Prozent der Baukosten sollten den Bau antreiben. Doch bereits jetzt zeigt sich: Die hochalpine Solaroffensive steckt fest.

Prognosen massiv nach unten korrigiert Die Axpo rechnet für 2030 nur noch mit einer Produktion von 0,5 Terawattstunden Strom – das reicht für 110.000 Haushalte und liegt nur bei einem Viertel des ursprünglich angestrebten Ziels. Langfristig sieht es noch düsterer aus: Die Prognose für 2050 wurde von 10 auf 0,81 Terawattstunden reduziert. Rund die Hälfte der durch den Solarexpress initiierten Projekte wurde bereits eingestellt. Die wenigen bisher bewilligten Anlagen sind kaum mehr als Symbolprojekte.

Herausforderungen in den Bergen ETH-Professor Bjarne Steffen bestätigte gegenüber dem Tagesanzeiger die Einschätzung der Axpo: "Die Kosten für alpine Solaranlagen sind deutlich höher als angenommen." Starke Winde, Schneemassen und die Notwendigkeit stabilerer Fundamente treiben die Baukosten in die Höhe. Wer hätte gedacht, dass in den Bergen starker Wind, Schneemassen und Stabilitätsprobleme auftreten? Das klingt, als hätte niemand vorher die Begriffe "Alpen" und "Klima" gegoogelt. Alt-Ständerat Ruedi Noser verteidigt die Strategie: "Auch wenn die Ziele verfehlt werden, ist jeder produzierte Strom ein Erfolg."

Winterstromlücke bleibt ungelöst Mit der geplanten Abschaltung der Kernkraftwerke Beznau I und II bis 2033 stellt sich die Frage, wie die Stromlücke im Winter geschlossen werden kann. Die Axpo sieht Gaskraftwerke als Übergangslösung. CO2-Schleudern statt umweltfreundlicher Kernkraftwerke.

Die alpine Solarenergie, einst als Schlüssellösung gepriesen, erweist sich als mühsam und teuer. Die Ziele des Solarexpress scheinen unerreichbar – die Schweiz steht vor der Herausforderung, alternative Strategien zu finden, um ihre Energiezukunft zu sichern.

Fazit: Die schweizerische Energiepolitik braucht eine Neuorientierung

Die Winterstromlücke bleibt, während der Solarexpress zum Desaster wird. Vielleicht wäre es Zeit, weniger in utopische Mega-Projekte und mehr in machbare, pragmatische Lösungen zu investieren. Stattdessen fährt der Solarexpress voll an die Wand. Die über 200 zerstörten Solarmodule an der Staumauer von Linth-Limmern sind Beweis genug!

Visualisierung: BKW