Das Volk soll über neue Kernkraftwerke abstimmen
Bern, 20. Dezember 2024 – Der Energie Club Schweiz freut sich, dass der Bundesrat heute einen indirekten Gegenvorschlag zur Initiative «Jederzeit Strom für alle (Blackout stoppen)» in die Vernehmlassung geschickt hat. Es ist wichtig, dass das Schweizer Stimmvolk darüber abstimmen kann, ob in der Schweiz neue Kernkraftwerke gebaut werden dürfen, damit die Stromversorgung auch im Winter sichergestellt werden kann. Allerdings geht der Gegenvorschlag zu wenig weit. Die Bewilligungsverfahren müssen genauso beschleunigt und verschlankt werden wie bei den Erneuerbaren Energien.
Heute hat der Bundesrat seinen indirekten Gegenvorschlag zur Eidgenössischen Volksinitiati-ve «Jederzeit Strom für alle (Blackout stoppen)» vorgestellt und die Vernehmlassung eröffnet. Der Energie Club Schweiz begrüsst die ersatzlose Streichung von Art. 12a und Art. 106 Abs. 1bis des Kernenergiegesetzes, damit Rahmenbewilligungen für den Bau neuer Kernkraftwerke sowie wesentliche Änderungen eines Kernkraftwerkes wieder möglich werden. Dies ist ein Schritt in die richtige Richtung. Allerdings genügt dieser nicht. Wie bei den Erneuerbaren müssen die Bewilligungsverfahren verkürzt und verschlankt werden, damit rasch der Ersatz der wegfallenden Kernkraftwerke an die Hand genommen werden kann, sagt Vanessa Meury, Präsidentin des Energie Club Schweiz.
Sonne und Wind sind nicht in der Lage die Stromversorgung im Winter sicherzustellen. Schneebedeckte Solarzellen produzieren null Kilowattstunden. Da kann man noch so viel zu-bauen. Den meisten Alpinsolaranlagen fehlen die Stromleitungen ins Mittelland und ihr Bau gegen Schnee- und Windverfrachtungen mit zusätzlichen Verankerungen ist nicht einmal mit 60% Subventionen rentabel. Deshalb braucht es für eine sichere Stromversorgung im Winter neue Kernkraftwerke.
Leider hat die Schweiz wertvolle Zeit verloren. 2008 haben drei Stromfirmen Gesuche für neue KKW eingereicht: Ersatz KKW Beznau, Ersatz KKW Mühleberg und Neubau KKW Niederamt. Diese Gesuche hat Bundesrätin Leuthard 3 Tage nach dem Unfall in Fukushima 2011 sistiert, obwohl das ENSI die drei Gesuche geprüft und die Standorte als geeignet bezeichnet hatte. Mit den kurzen Bauzeiten kleiner modularen Reaktoren (SMR) könnten die verlorenen Jahre wettgemacht werden und die Stromversorgung klimaschonend und ohne Landschaftsverschleiss jederzeit sichergestellt werden.
"Die Energiestrategie 2050 hat uns in eine Sackgasse geführt. Es ist an der Zeit, umzusteuern und die Rahmenbedingungen für eine zuverlässige, umweltfreundliche Stromversorgung zu schaffen," meint Vanessa Meury, Präsidentin des Energie Club Schweiz.
Vanessa Meury (Präsidentin), +41 76 589 68 92, info@energieclub.ch