Hohe Stromkosten für die Industrie
Die Schweizer Stahlindustrie sorgt für Schlagzeilen. Es droht das Aus. Verantwortlich gemacht werden dafür auch die hohen Strompreise. Nun spielen sich die Brandstifter als Feuerlöscher auf.
Das Stahlwerk Gerlafingen im Kanton Solothurn muss erneut Personal abbauen. Möglicherweise wird die Produktion ganz gestoppt. Bereits im Frühling dieses Jahres musste das Stahlwerk im grossen Stil Personal entlassen. Im Sommer wurde dann Kurzarbeit eingeführt. Nun verliert ein Viertel der Arbeitnehmenden ihre Stelle.
Verantwortlich sind auch die hohen Stromkosten. Die NZZ schreibt: «Strom ist für die Stahlproduktion die entscheidende Ressource. Das Werk in Gerlafingen verbraucht so viel Elektrizität wie 70’000 Haushalte. Die hohen Kosten sind bei diesen Dimensionen ein Killer. Und nicht nur Stahl Gerlafingen steht das Wasser bis zum Hals: Die ganze Industrie leidet. Die Interessengemeinschaft der energieintensiven Branchen spricht von einer «existenziellen Bedrohung» für die produzierenden Firmen des Landes».
In der Politik läuft die Suche nach den Schuldigen. Die Gewerkschaft UNIA und in ihrem Schlepptau die linke Politik, fordern die Rettung des Unternehmens. An der Demonstration trat auch SP-Nationalrat Cédric Wermuth prominent auf. SRF berichtet über die Demonstration auf dem Bundesplatz.
Verwundert reibt man sich die Augen. Es sind nun just jene Kreise, die sich als Feuerwehr aufspielen, welche die letzten 13 Jahre die unvernünftige Schweizer Energiepolitik mit dem nötigen Milliarden teuren Stromnetzaus- und Umbau durch alle Böden verteidigt haben, also die eigentlichen Brandstifter.
Nationalrat Christian Wasserfallen schreibt auf Twitter wie es ist: «Absolut unappetiliche Anbiederung: Links-Grün unternimmt seit Jahren alles, damit Strom unbezahlbar wird. Ihre horrend teure Klimapolitik oder ihre Umweltverantwortungsinitiative wären der sichere Tod der heimischen Industrie.» Und der Nebelspalter-Journalist Dominik Feusi ergänzt: «Demo der Gewerkschaften für Stahl Gerlafingen: Dass es die linke Energiepolitik ist, die dem Werk die Kosten in die Höhe treibt, gibt man nur unter vier Augen zu.»