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«Neues AKW wahrscheinlich»

Die Forderung zum Bau neuer Atomkraftwerke in der Schweiz erhält prominente Unterstützung. Die ehemalige BKW-Chefin und heutige Verwaltungsratspräsidentin und CEO von Sulzer, Suzanne Thoma, spricht sich ebenfalls für neue Atomkraftwerke aus.

Vor fünf Jahren entschied sich die BKW, das Kernkraftwerk Mühleberg vom Netz zu nehmen und zurückzubauen. Damals war Suzanne Thoma Chefin des Berner Stromkonzerns.

Das ENSI verlangte 2013 nach den Stresstests eine zweite unabhängige Wassereinspeisung für jedes Schweizer KKW. Die beiden Beznau, Gösgen und Leibstadt hatten keine Mühe, diese Forderung kostengünstig zu erfüllen, denn alle Anlagen verfügen über Grundwasser. In Mühleberg hätte man eine Wasserleitung von der Sense her für 200 Millionen Franken bauen müssen. Auf die Frage, warum sie das Kernkraft Mühleberg vom Netz genommen hat antwortete Thoma «Wenn man damals ins Bundeshaus gegangen wäre mit der Bitte um 200 oder 300 Millionen für ein Kernkraftwerk, wäre man ausgelacht oder hinausgeworfen worden.»

Heute ist Thoma die Chefin des Industriekonzerns Sulzer. Im «Eco Talk» von SRF antwortet sie auf die Frage, ob es in der Schweiz ein neues Atomkraftwerk geben wird: «Ich halte es für ziemlich wahrscheinlich. Dann hoffentlich eines der Modernsten, die es gibt.» Die Schweiz sei auf die Kernkraft angewiesen. Der Unterhalt der bestehenden Kernkraftwerke wird immer teurer.

Thoma befürwortet den Zubau von Photovoltaik. Gleichzeitig gibt sie aber auch zu bedenken, dass Photovoltaik sehr teuer ist. Insbesondere betrifft dies die sehr hohen Stromnetzausbaukosten, die dafür nötig sind. Die Photovoltaik könne einen Beitrag leisten. «Aber unsere Versorgung darauf abzustellen, als Industrie- und Dienstleistungs-Land, das viel Energie braucht, das ist für mich völlig ausgeschlossen», so Thoma.

Suzanne Thoma geht von neuen Atomkraftwerken in der Schweiz aus.