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Folgt der Wissenschaft

Eine Vielzahl relevanter internationaler Klima- und Energieorganisationen sieht die Kernenergie als wichtiges Element um die Klimaziele zu erreichen. Diese Aussagen werden von deren Studien detailliert und stringent begründet.

Von Beat Moser

Hier eine kurze Übersicht samt Links zu den Studien:

"Kernenergie kann kohlenstoffarme Energie in grossem Umfang liefern». (Sechster Evaluierungsbericht des IPCC, Arbeitsgruppe III: Abschwächung des Klimawandels, Kapitel 6, Ziffer 6.4.2.4 Nuclear Energy , S. 639)

Die 28. UN-Klimakonferenz (COP28) in Dubai welche am 13. Dezember 2023 endete, resultierte in einer ersten Zwischenbilanz der Fortschritte unter dem Pariser Übereinkommen und in Empfehlungen zum Ausstieg aus fossilen Brennstoffen. Die Schweiz hat aktiv an diesen Empfehlungen mitgearbeitet und die an der COP28 verabschiedete Schlusserklärung (Global Stocktake) unterstützt. Die Erklärung enthielt den Passus: «Beschleunigung von emissionsfreien und emissionsarmen Technologien, einschliesslich u.a. erneuerbarer Energien, Kernenergie […]» (Outcome of the first global stocktake , Ziffer 28, lit. E). Zum ersten Mal fand die Kernenergie explizite Erwähnung in einem COP-Schlussdokument. Für die Schweiz bedeutet das keine Pflicht, selber Kernkraftwerke zu bauen. Die offizielle Schweiz unterstützt aber die Aussage, wonach die Kernenergie Teil der Lösung des Klimaproblems ist.

Exkurs: Diese offizielle Stellungnahme der Schweiz ist von Aktionen einiger Länder, die mit der weltweiten Reduktion von CO2 ernst machen zu unterscheiden. Rund zwanzig Staaten möchten den Anteil der weltweit produzierten Kernenergie verdreifachen. Das Ziel wird 2025 am weltweit ersten Kernenergie-Gipfel in Brüssel konkretisiert werden. Unter den Signatarstaaten sind auch 16 Länder auf dem europäischen Kontinent. Zum Thema Kernenergie wurden denn auch zahlreiche Veranstaltungen von der IAEA und der NEA anlässlich der COP28 durchgeführt .

Die Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen (UNECE) hebt in ihrem Bericht zur Klimaneutralität hervor, dass Kernenergie eine entscheidende Rolle bei der Reduktion von Treibhausgasemissionen spielt. Dabei müsse jeweils die gesamte Klimabilanz der Energiesysteme im In- und Ausland betrachtet werden (Lebenszyklusanalyse). Der Ausstoss von Treibhausgasen der Photovoltaik ist selbst unter Vernachlässigung der (zweifellos riesigen) Klimabelastungen der nötigen Netz- und Speicherausbauten zwischen 3.5 und 17 Mal höher, als jener von Kernenergie (Carbon neutrality in the UNECE region: integrated life-cycle assessment of electricity sources , S. 8. Fig. 2).

Die OECD empfiehlt in ihrem Bericht eine Verdreifachung der globalen Kernenergieproduktion bis 2050, um den Pfad zur Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels des IPCC zu unterstützen. «Die NEA-Analyse kommt zum Schluss, dass eine Verdreifachung der weltweit installierten Kernkraftkapazität einen realistischen und praktikablen Weg darstellt, um die Netto-Null-Ziele bis 2050 zu erreichen» (Nuclear Energy and Climate Change, OECD/NEA (2023) , S. 1).

Die Internationale Energieagentur (IEA) sieht die Kernenergie als bedeutenden Faktor für einen sicheren globalen Übergang zu Netto-Null-Emissionen. «Die Kernkraft trägt wesentlich zur Stabilität und Sicherheit der Energieversorgung bei, insbesondere in Kombination mit erneuerbaren Energien» (IEA, Nuclear Power and Secure Energy Transitions , Juni 2022, S.8).

Die EU hat in ihrer Klimataxonomie Kernenergie als CO2-arm eingestuft. Dies basierend auf umfassenden wissenschaftlichen Bewertungen, die bestätigen, dass die potenziellen schädlichen Auswirkungen über den gesamten Lebenszyklus der Kernenergie minimiert werden können. «Kernenergie ist CO2-arm. Die von der Kommission im Rahmen ihrer vorbereitenden Arbeiten eingeholten Sachverständigenmeinungen (die Berichte der technischen Sachverständigengruppe bis 2020 und der Bericht der Gemeinsamen Forschungsstelle aus dem Jahr 2021) bestätigen dies» (Fragen und Antworten zum ergänzenden delegierten Rechtsakt zur EU-Klimataxonomie für bestimmte Kernenergie- und Gastätigkeiten Brüssel, 2. Februar 2022 , S. 1)

Zusammengefasst zeigen diese wissenschaftsgestützten Positionen, dass die Kernenergie als unverzichtbarer Bestandteil einer nachhaltigen und klimafreundlichen Energiezukunft betrachtet werden muss. Die Dringlichkeit des Klimawandels erfordert (im Einklang mit der Bundesverfassung) eine möglichst breit gefächerte Palette von Technologien der Stromproduktion. Kernenergie spielt dabei eine zentrale Rolle. Folgen wir der Wissenschaft und streichen wir das Verbot von neuen Kernkraftwerken in der Schweiz!

Daher Ja zur Initiative «Jederzeit Strom für alle (Blackout stoppen)».

Lic. jur. Beat Moser ist Mitglied des Expertenbeitrates des Energie Club Schweiz. Er war viele Jahre Geschäftsführer von Swisselectric und ebenfalls Präsident des Forums Mobil.

Die Wissenschaft spricht eine glasklare Sprache: Eine klimaneutrale Stromversorgung funktioniert nur mit Kernenergie.