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Keine Solaranlage in Surses

Die Abstimmung über die geplante Solaranalge in Surses ist gefallen. An der Gemeindeversammlung in Savognin wurden die EWZ-Pläne wuchtig abgelehnt.

In den letzten Wochen wurde die Auseinandersetzung um die geplante alpine Solaranlage des Elektrizitätswerks der Stadt Zürich (EWZ) in Surses zum ultimativen Kampf um den Solarexpress hochgeschrieben. Insbesondere der Tagesanzeiger und der Blick nahmen sich dem Thema umfassend an.

Vom EWZ geplant war eine hochalpine Solaranlage mit rund 93'000 Modulen auf einer Fläche von 65 Hektaren (93 Fussballfelder). Die Zürcher wollten die Bündner mit einem Rappen pro produzierter Kilowattstunde entschädigen. Insgesamt hätte die Anlage der Gemeinde bis zu 660'000 Franken in die Kasse gespült. Damit lag die vorgesehene Entschädigung einiges höher als bei vergleichbaren Projekten. In Scuol beispielsweise lag die Entschädigung für die Gemeinde 25% tiefer.

Trotz der geplanten finanziellen Zuwendung haben die Stimmbürger im Gemeindesaal von Savognin gegen die Anlage entschieden. Sie haben sich damit auch gegen den eigenen Gemeindevorstand ausgesprochen, der die Anlage klar befürwortete. Der Blick schreibt: «Gegen die hochalpine Solaranlage «Nandro-Solar» des Elektrizitätswerks der Stadt Zürich stimmten in Surses GR am Montagabend 378 von 553 anwesenden Stimmberechtigten. Das entspricht einem Nein-Stimmenanteil von 68,4 Prozent».

Die Ablehnung der Solaranlage durch die Stimmbürger in Savognin weist einmal mehr auf eine ganz entscheidende Konfliktlinie hin: Landschafts- und Naturschutz vs. Stromproduktion. Der Tagesanzeiger schreibt: «Obwohl die Gemeinde mit diesen Investitionen Vorteile für den Tourismus ansprach, waren viele lokalen Touristiker gegen das Projekt. Sie fürchteten, dass zunächst der Baulärm, anschliessend ein wenig ansehnlicher Solarpark die Gäste abschrecken könnte. Auch die Pro Natura Graubünden äusserte in den letzten Wochen Bedenken gegenüber dem Projekt. Der Standort im Val Nandro sei zwar nicht in einer Schutzzone, dennoch gingen die Umweltschützer davon aus, dass die Anlage die Landschaft beeinträchtige».

Mit dem Solarexpress hat das Parlament der Sonnenenergie massiv geschadet, denn die Schweizer Bevölkerung will selbst bestimmen können, in welcher Landschaft sie leben wollen.

Die Konfliktlinie zwischen Natur- und Landschaftsschutz sowie Stromproduktion bricht auf.