Aufhebung des AKW-Verbotes
Nur mit Solar- und Windkraft allein kann die Schweiz ihre Stromversorgung nicht sicherstellen. Deshalb unterstützt Bundesrat Albert Rösti die Aufhebung des AKW-Verbotes.
Immer mehr bürgerliche Politiker merken, dass die Schweiz dringend mehr Winterstromproduktion benötigt. Die Energiestrategie verliert deshalb an Unterstützung. Auch der massive Zubau von Wind- und Solarkraft reicht nicht, um die Schweiz jederzeit mit Strom zu versorgen. Zur Erinnerung: Die Schweiz hat ein Versorgungsproblem im Winter, wenn die Sonne oft tagelang keinen Strom liefert.
Der Tagesanzeiger schreibt: «Heute ist bei vielen der Optimismus weg. Stattdessen grassiert die Angst vor Energie-Mangellagen und Blackouts. Der Ruf nach neuen Atomkraftwerken wird im bürgerlichen Lager von Tag zu Tag lauter.»
Dass eine klimaneutrale Stromversorgung ohne neue Atomkraftwerke nicht zu stemmen ist, hat jetzt auch der Bundesrat realisiert. UVEK-Vorsteher Albert Rösti empfiehlt deshalb ein Postulat des FDP-Präsidenten Ständerat Thierry Burkart anzunehmen.
«Konkret fordert der Vorstoss einen Bericht, der aufzeigt, was notwendig ist, damit die alten Kernkraftwerke «ohne Risiko für die Versorgungssicherheit» ausser Betrieb genommen werden können. Oder unter welchen Bedingungen ein Langzeitbetrieb der bestehenden AKW möglich wäre. Dabei soll die Regierung explizit das «Szenario Neubau» ins Auge fassen. Besonders brisant ist ein weiterer Punkt: Der Bundesrat soll auch klären, welche Gesetzesänderung es braucht, damit in alten AKW neue Reaktoren eingebaut werden dürfen. Das käme faktisch ebenfalls einem Neubau gleich», heisst es im Tagesanzeiger zum Postulat von Burkart.
Dass der Bundesrat das Postulat unterstützt, freut Thierry Burkart. Er macht richtigerweise darauf aufmerksam, dass die Energiestrategie unter «falschen Annahmen» ausgearbeitet wurde. Man ging davon aus, dass der Stromverbrauch sinken werde – nun zeigt sich, dass das Gegenteil der Fall ist. Auch die ETH, so Burkart, hat die Zunahme des Stromverbrauchs inzwischen wissenschaftlich bestätigt.
Ein zweites Problem der Energiestrategie: Sie operiert mit Fantasie-Technologien. Der Tagesanzeiger schreibt: «Tatsache ist: Aktuelle Kalkulationen zur Energiewende rechnen mit heute noch nicht marktreifen Technologien. So sehen die Szenarien riesige Saisonspeicher vor, die Sommerstrom in Form von Gas oder Flüssigkeit für den Winter lagern. Ob diese Technologien effizient genug für die Praxis sind, ist unwahrscheinlich.»
Im Parlament allerdings haben sich diese Erkenntnisse noch nicht durchgesetzt. Insbesondere Grüne, GLP, SP und Teile der Mitte sind noch immer gegen neue Atomkraftwerke. Sie haben die Zeichen der Zeit noch nicht erkannt.
Umso wichtiger ist deshalb unsere Volksinitiative «Jederzeit Strom für alle (Blackout stoppen)». Sie ermöglicht endlich eine offene Diskussion zu diesem für unser Land äusserst wichtigen Thema.