Günstige Atomkraft
Eine Studie zeigt, dass neue Erneuerbare gar nicht so günstig sind. Bei den Berechnungen werden nämlich meist die notwendigen Speicher vergessen. Wird das ganze System betrachtet, schneidet die Atomkraft am besten ab.
Promotoren von Wind- und Solarenergie verkünden immer wieder, dass die Produktion von Strom mit neuen Erneuerbaren mittlerweile wettbewerbsfähig sei. Nimmt man die reinen Produktionskosten, dann liegen die Vertreter von Wind- und Solarenergie oftmals richtig.
Nun schreibt die NZZ in einem lesenswerten Beitrag, dass die Berücksichtigung der reinen Produktionskosten nicht korrekt ist. «Doch es reicht nicht, nur Strom zu produzieren. Er muss auch dann verfügbar sein, wenn er benötigt wird, sonst ist er wertlos. Dies ist der grosse Nachteil von Wind und Sonne, das Wetter richtet sich nicht nach dem Strombedarf», heisst es in der NZZ.
Die Zeitung bezieht sich in ihrem Artikel auf eine Studie von Robert Idel von der Rice Universitiy Houston. Er hat die tatsächlichen Kosten eines nur auf neuen Erneuerbaren basierenden Stromsystems untersucht. Fazit der Studie: Je stärker man auf sogenannten Ökostrom setzt, desto teurer wird die gesicherte Stromversorgung.
«Die Aufwendungen für eine Megawattstunde Solarstrom erhöhen sich im 100-Prozent-Szenario gegenüber den reinen Produktionskosten um den Faktor 40, bei Windstrom um den Faktor 15. Bei fossilen Kraftwerken und neuen AKW gibt es dagegen nur geringe Verschiebungen. Berücksichtigt man also die Systemkosten, kehrt sich die Reihenfolge um. Dahinter steht vor allem ein Faktor: Es sind die Speicher, die nötig werden, um stets genügend Strom zu haben, die ins Geld gehen», schreibt die NZZ.
Werden zusätzlich CO2-Preise miteinbezogen, dann schliesst ein System, das ausschliesslich auf Atomstrom setzt, am günstigsten ab. Im Angesicht der Forderung nach Klimaneutralität, muss man die Rechnung wohl nicht nur unter Einbezug von Speichern, sondern auch unter Einbezug von Emissionskosten machen.
Dann ist die Mär vom billigen Solarstrom vom Tisch.