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Grüne Risse

Freiflächen-Solaranlagen und Windfarmen kollidieren ganz massiv mit dem Natur- und Landschaftsschutz. Das merken immer mehr Menschen in der Schweiz und wehren sich gegen die Verschandelung unseres Landes.

Die neusten Zahlen aus Deutschland, welche die NZZ präsentiert, zeigen es glasklar: Die deutsche Energiewende ist gescheitert. Die NZZ schreibt: «Weil die rund 30 000 Windräder und 2,7 Millionen Photovoltaikanlagen in der Energiekrise nicht zuverlässig Strom lieferten, und Deutschland weitere Kernkraftwerke abgeschaltet hatte, stieg der Anteil der fossilen Energieträger an der Stromerzeugung im vergangenen Jahr wieder. Während einer dreiwöchigen Dunkelflaute im vergangenen Dezember erzeugte Deutschland sogar so viel Strom aus Kohle wie zuletzt Ende Januar 2017». Gleichzeitig stiegen die Stromimporte – und Wirtschaft und Gesellschaft ächzen unter den rekordhohen Strompreisen. Wer ausschliesslich auf neue Erneuerbare setzt, schadet der Versorgungssicherheit und dem Klima massiv, weil er auf fossile Reservekraftwerke angewiesen ist.

Das merken auch immer mehr Menschen in der Schweiz. Sie stellen sich zurecht die Frage: Lohnt es sich, dass wir unsere einmalige Landschaft mit Windfarmen und Solaranlagen vollpflastern, ohne die Stromversorgung zu sichern oder das Klima zu schützen? Deshalb formiert sich lokaler Widerstand gegen den subventionsgetriebenen Solar- und Wind-Gigantismus.

Jüngstes Beispiel ist die geplante Freiflächenanlage Belpmoos. Hier möchten die BKW, die Flughafen Bern AG und EWB die grösste Solar-Freiflächenanlage der Schweiz realisieren. Nun wurde ein Verein gegründet, der sich gegen diese Pläne wehrt. Der Verein schreibt auf seiner Website: «Mit 23 Hektaren handelt es sich um die grösste Trocken- und Magerwiese im gesamten Mittelland. Sie wird von ausgewiesenen Fachexperten als ökologisch äusserst wertvoll beurteilt und ist im Verbund mit den daran angrenzenden Naturschutzgebieten zu verstehen, mit welchen sie ein bedeutendes Ganzes bildet». Die Einwände der Natur- und Landschaftsschützer haben ihre Berechtigung. Lohnt es sich wirklich, ein Naturparadies für eine riesige Solaranlage zu opfern – die voraussichtlich wenig zur Versorgung der Schweiz im Winter beitragen kann? Das Belpmoos ist als Nebelloch bekannt. Darüber schreiben die Zeitungen seit Jahren.

Widerstand formiert sich auch im Wallis, wo Kantonsregierung und Solarbranche auf den üppig gefüllten Subventionstopfs des Bundes schielen. Der Kanton hat deshalb ein Dekret erlassen, welches die Verfahren strafft und die Realisierung von grossflächigen Solaranlagen möglichst ohne Einsprachemöglichkeiten des Volks ermöglichen soll. Ob der Plan aufgeht, ist allerdings fraglich. Die NZZ schreibt: «Doch möglicherweise hat die Kantonsregierung die Rechnung ohne den Wirt gemacht – eine «unheilige Allianz» hat gegen das Dekret das Referendum ergriffen und fast doppelt so viel wie die notwendigen 3000 Unterschriften gesammelt. Darum kommt es nun zur Abstimmung. Das Wallis ist dabei ein Vorreiter, in anderen Kantonen wie Luzern oder Zürich befinden sich die Pläne für eine Beschleunigung des Bewilligungsverfahrens erst im Vernehmlassungsstadium».

Unter dem Slogan «Auf die Dächer, nicht in die Natur» hat sich eine breite Allianz gebildet. Pro Natura, WWF und SVP kämpfen gemeinsam gegen die Aushebelung der Volksrechte.

Viel besser wäre es doch in Gösgen – wie 2008 geplant – ein neues AKW zu bauen, das wenig Platz für viel Strom braucht – das Werkgelände des bestehenden AKW umfasst gerade mal 14 Hektaren – und auch im Winter rund um die Uhr Bandstrom liefert. Um das wieder zu ermöglichen, sollte die NZZ die Bevölkerung ermuntern, die Initiative «Jederzeit Strom für alle (Blackout stoppen)» zu unterschreiben!

Die riesige Solaranlage im Nebelloch Belpmoos stösst auf Widerstand.