?
Danke für Ihre Anfrage. Wir werden uns so bald wie möglich bei Ihnen melden.

Fossile Stromproduktion subventionieren?

Die Schweizer Energiepolitiker wollen jetzt fossile Kraftwerke subventionieren. Sie haben gemerkt, dass Solarenergie die Winterlücke nicht einmal annähernd füllt. Es wird wirklich Zeit, dass sie sich mit Kernenergie auseinandersetzen.

Die Energie- und Stromdiskussion in der Schweiz wird immer grotesker. Die Sonntagszeitung berichtet jetzt darüber, dass die UREK-N auf fossile Kraftwerke setzen will. Eine Motion verlangt die Subventionierung von Wärme-Kraft-Kopplungs-Anlagen. Der Grund für den Salto rückwärts in die fossile Stromproduktion ist die Erkenntnis, dass Solaranlagen im Winter zu wenig Strom produzieren. Die Sonntagszeitung schreibt: «Notwendig werden diese Kleinkraftwerke wegen der wachsenden Winterlücke: Solaranlagen produzieren in der kalten Jahreszeit wenig Strom. Ausgerechnet dann benötigen die immer grösser werdende Zahl von Wärmepumpen aber am meisten Energie. Produktion und Verbrauch werden gemäss Experten zwischen Dezember und März immer weiter auseinanderklaffen».

Die Motion stiess auf wenig Widerstand. Auch bekannte Ökopolitiker befürworteten das Ansinnen. «Zugestimmt haben neben Bäumle (GLP) unter anderem Roger Nordmann, SP-Fraktionschef und ehemaliger Präsident des Fotovoltaik-Verbandes Swissolar, sowie der Grüne Bastien Girod», schreibt die Sonntagszeitung. SP-Nationalrat Roger Nordmann geht davon aus, dass die fossile Stromproduktion dereinst rund 10 Prozent ausmachen wird. Das ist eine eigentliche Bankrotterklärung.

Damit ist auch klar, dass wirklicher «Klimaschutz» für die links-grünen Politiker in Bern nicht viel mehr als ein Lippenbekenntnis darstellt. Noch immer behaupten sie, dass Kernenergie unrentabel sei und grosse Risiken berge. Dabei gibt es inzwischen kleine und sichere Reaktoren – sogenannte Small Modular Reactors (SMR) – die bereits gebaut werden. Sowieso läuft der Trend in die entgegengesetzte Richtung. «In vielen Ländern Europas ist man nicht so optimistisch: So glauben etwa Frankreich, England, Belgien, die Niederlande, Schweden und Finnland, dass die Energiewende innert nützlicher Frist nur mit dem Bau neuer AKW zu schaffen ist. Das ist ein weltweiter Trend: Zurzeit sind so viele AKW in Planung wie noch nie zuvor», schreibt die Sonntagszeitung.

Wenn es uns Ernst ist mit der Dekarbonisierung, dann müssen sich Politik, Wirtschaft, Klimajugend, Klimaseniorinnen, Renovate Switzerland - und die Herren Nordmann, Bäumle und Girod endlich mit den neuen sicheren, emissionsfreien Reaktoren auseinandersetzen. Damit kann man das Klimaproblem lösen helfen und für Gesellschaft und Wirtschaft die Stromversorgung jederzeit – auch im Winter – zuverlässig und bezahlbar sicherstellen.

Nun sollen also auch fossile Kraftwerke subventioniert werden. Die Schweizer Energiestrategie setzt sich selbst ausser Kraft.