Man muss nicht warten
Gemäss Energieforscher der EMPA müssen wir auf "neuartige Kernkraftwerke" warten, um Wasserstoff zu produzieren. Das stimmt nicht. Neue, sichere Kernkraftwerke sind bereits auf dem Markt.
Von Irene Aegerter
Der Empa-Energieforscher Matthias Sulzer erforscht, wie Gebäude und Städte zu effizienten und dekarbonisierten Energiesystemen werden können. In der NZZ am Sonntag beklagt er, dass es ohne Wasserstoff nicht geht, und wartet auf «neuartige Kernkraftwerke, die mögliche nächste Entwicklungsstufe der Kernenergie».
Auf die kleinen modularen Kernkraftwerke, genannt Small Modular Reactors (SMR), mit passiven Sicherheitssystemen, die eine Kernschmelze verunmöglichen, muss man nicht warten, die kann man kaufen und die sind teilweise bereits im Bau. Eben hat die OECD/NEA eine neue Broschüre herausgegeben, in welcher 21 SMR beschrieben sind.
Damit sollten sich Energieforscher und Empa doch befassen, denn mit SMR kann man auch grünen Wasserstoff herstellen. Es ist erstaunlich, welche Tunnelblicke manchen Forschenden die Sicht vernebeln: KKW kämen zu spät, seien zu teuer. Sichere SMR von renommierten Firmen wie Rolls Royce, General Electric / Hitachi kann man rasch bauen, denn sie werden in Fabriken vorfabriziert und können das Klimaproblem lösen und die Verschandelung der Umwelt mit alpinen Solaranlagen und 230 Meter hohen Windanlagen vermeiden.
Irene Aegerter ist Mitglied des Expertenbeirates des Energie Club Schweiz. Der Beitrag ist als Leserbrief in der NZZ am Sonntag erschienen.