?
Danke für Ihre Anfrage. Wir werden uns so bald wie möglich bei Ihnen melden.

Kein Notstromaggregat!

Es ist ein weit verbreitetes Missverständnis: Solarzellen auf dem Dach produzieren Strom. Den speisen sie ins Stromnetz ein oder versorgen das Haus mit Strom. Also werden sie das wohl auch tun, wenn der Strom aus dem Netz ausfallen sollte. Das tun sie aber nicht!

Um zu verstehen, warum das so ist, muss man sich an das Einmaleins der Elektrotechnik erinnern. Der Strom vom Dach und der Strom aus der Steckdose unterscheiden sich fundamental. Solarzellen und Batterien liefern Gleichstrom. Der Strom fliesst von einem Pol zum andern. Es gibt Geräte, die funktionieren nicht oder gehen gar kaputt, wenn man beim Anschliessen die Pole verwechselt.

Aus der Steckdose dagegen fliesst Wechselstrom. Er wechselt in jeder Sekunde 100 mal die Richtung. Ingenieure sagen «er hat eine Frequenz von 50 Hertz (Hz)». Das heisst, der Gleichstrom vom Dach ist in der Wohnung unbrauchbar. Das gilt auch für den in Batterien gespeicherten Strom. Man muss den Gleichstrom in Wechselstrom umwandeln.

Deshalb gehört zu jeder Solaranlage ein schlaues Gerät, das genau das machen kann. Man nennt dieses Gerät «Wechselrichter». Wie der Wechselrichter es macht, dass der in der immer gleichen Richtung fliessende Strom plötzlich seine Richtung mit einer Frequenz von 50 Hz wechselt, bleibe dahingestellt. Aber etwas gilt es zu bedenken: Woher weiss der Wechselrichter wie schnell 50 Hz takten? Er weiss es vom Netz, vom Wechselstrom, der aus dem Elektrizitätswerk kommt.

Das geht so lange gut, als tatsächlich Wechselstrom vom EW kommt. Wenn das EW keinen Strom liefert, verliert der Wechselrichter den Takt und gibt den Geist auf.

Es sei denn, der Installateur hat den Kunden gut beraten und einen «inselfähigen» Wechselrichter eingebaut. Ein solcher enthält ein zusätzliches Bauteil, das man «Frequenzgenerator» nennt. Er kann den Takt von 50 Hz vorgeben und damit den Solarstrom brauchbar machen. Das ist natürlich teurer als ein gewöhnlicher Wechselrichter und noch teurer wird es, wenn der Fehler zu spät bemerkt wird: Den Frequenzgenerator kann man nicht nachträglich einbauen, man muss den Wechselrichter ersetzen.

Damit die Anlage als vollwertige Not-Stromversorgung dienen kann – auch nach Sonnenuntergang – braucht es natürlich eine in Batterien gespeicherte Reserve. Unverständlich ist allerdings, dass das Bundesamt für Energie nicht auf dieses Problem aufmerksam macht. Es ist unverantwortlich, dass man es zulässt, dass sich wohl über 90% der Besitzer von Solaranlagen in falscher Sicherheit wiegen und glauben, dass sie bei einem Blackout oder wenn das EW den Strom abstellt, ihren eigenen PV -Strom nutzen können.

Solaranlagen taugen nur mit einem Frequenzgenerator als Notstromanlage.