Jetzt AKW abschalten!

Die Grünen wollen möglichst rasch aus der Kernenergie aussteigen. Schon 2027 sollen Beznau 1 und 2 vom Netz, Leibstadt bereits 2037. Das beantragt die Partei in der UREK. Haben die Grünen nichts von der Strommangellage gehört?

Wie der Tagesanzeiger berichtet, fordern die Grünen in einem Antrag in der nationalrätlichen Umweltkommission UREK genaue Abschaltdaten für die Schweizer Kernkraftwerke. Der Tagesanzeiger schreibt: «Der Atomausstieg soll ein fixes Datum erhalten. Spätestens 2037 soll Leibstadt als letztes Kernkraftwerk vom Netz, Gösgen 2032, Beznau I und II 2027».

Es ist offensichtlich: Der Schweiz macht die Strommangellage zu schaffen. Sie wird sich in den nächsten Jahren verschärfen, weil wir selber zu wenig Strom produzieren. Es fehlen die verlässlichen Grosskraftwerke. Das hat dazu geführt, dass der Bund fossile Reservekraftwerke planen und bauen musste.

Die ausgerufene Strommangellage, die Stromspar-Appelle und das hastig erstellte Reservekraftwerk in Birr, hat vielen Schweizern die Augen geöffnet. Ohne eine sichere und saubere Stromproduktion, sind Versorgungssicherheit und Klimaschutz nicht zu schaffen. Nun diskutiert die Schweiz wieder über die Kernenergie. Dazu beigetragen hat auch unsere Volksinitiative «Jederzeit Strom für alle (Blackout stoppen)».

Offensichtlich im falschen Film sind die Grünen. Sie merken offenbar nicht, dass sie nützliche Idioten der Gas- und Kohlelobby sind. Die geforderten Abschaltdaten stehen völlig quer in der Landschaft. Der Tagesanzeiger rechnet vor: «Kernkraftwerke liefern sogenannten Bandstrom, anders als Solar- und Windkraft ist ihre Produktion nicht witterungsabhängig, zudem bilden sie gerade in den potenziell kritischen Wintermonaten neben der Wasserkraft das Rückgrat der Schweizer Stromversorgung. Würde Beznau 2027 abgestellt, fielen 6 Terawattstunden Stromproduktion pro Jahr weg. Mit Gösgen 2032 wären es weitere 8, mit Leibstadt 2037 knapp 10, also insgesamt etwa 24 Terawattstunden, was etwa 40 Prozent des Schweizer Stromverbrauchs entspricht».

Eine gewisse Sympathie kommt dem Plan der Grünen von der SP zuteil. Ansonsten fällt der wahnwitzige Abschalt-Plan bei allen Parteien – sogar den Grünliberalen – durch.