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Es braucht alle Technologien

Der neue Bundesrat und UVEK-Vorsteher Albert Rösti hatte seinen ersten Energie-Auftritt. Am Stromkongress sprach er vor der Schweizer Strombranche und forderte Technologieoffenheit.

Für den neuen Bundesrat und UVEK-Vorsteher Albert Rösti ist klar: Die gegenwärtige Energiestrategie ist eine Importstrategie. Was die Schweiz braucht, ist mehr einheimische Produktion. Die Abhängigkeit vom Ausland ist schwierig und gefährlich. Das sagte er vor der versammelten Strombranche in Bern am jährlichen Stromkongress.

Zu einer einheimischen Stromproduktion gehören für Albert Rösti nicht nur Wasserkraft und neue Erneuerbare, sondern ebenfalls die Kernenergie. Der Tagesanzeiger schreibt: «Keine drei Wochen im Amt, hat der neue Energieminister eine erste Duftmarke gesetzt: Albert Rösti will sich – wie schon als Parlamentarier – den Bau neuer Kernkraftwerke langfristig offenhalten».

Auch möchte Albert Rösti dafür sorgen, dass die bestehenden Schweizer Kernkraftwerke mindestens 60 Jahre in Betrieb bleiben. Auch die Finanzierung des Betriebes soll gesichert werden. «Im Fall von Beznau 1 und 2 hiesse das bis 2029 respektive 2031, bei Gösgen wäre es 2039, bei Leibstadt 2044. Die Betreiber sollten die nötigen Investitionen unbedingt finanzieren können, so Rösti. Sollte das nicht der Fall sein, werde das Bundesamt für Energie prüfen, inwieweit eine Unterstützung oder eine Begleitung möglich sein wird». In den USA haben schon zahlreiche KKW eine Betriebsbewilligung für 80 Jahre, was sicher für Gösgen und Leibstadt auch in Betracht gezogen werden könnte. Das würde bedeuten, dass diese weit über 2050 hinaus auch im Winter Grundlast liefern könnten.

Diese Ankündigung von Bundesrat Albert Rösti hat, wie nicht anders zu erwarten, grosses Echo ausgelöst. Neben den üblichen Negativkommentaren (Energiestiftung, etc.) waren die meisten Reaktionen sehr positiv. Insbesondere äusserte sich FDP-Präsident Thierry Burkart unterstützend. Gemäss Tagesanzeiger sagte er, dass eine vorzeitige Abschaltung der Kernkraftwerke unverantwortlich wäre. Die Kernkraftwerke liefern rund 30 Prozent des Stroms und gerade im Winter sind sie für die Versorgungssicherheit der Schweiz unverzichtbar. Der Bund steht gemäss FDP-Präsident deshalb in der Verantwortung, dass allfällige Nachrüstungen für den Langzeitbetrieb getätigt werden und für die Betreiber auch finanzierbar seien.

Ebenfalls zu Wort kam im Tagesanzeiger die Präsidentin des Energie Club Schweiz, Vanessa Meury. «Es ist wichtig, dass diese Diskussion endlich unter der Berücksichtigung geführt wird, wie wichtig die Kernkraft für die Stromversorgungssicherheit und den Klimaschutz ist», liess sich die ECS-Präsidentin zitieren.

Der Tagesanzeiger kommt zum Schluss, dass unsere Volksinitiative «Jederzeit Strom für alle (Blackout stoppen)» die öffentliche Debatte massgeblich befeuert. Die Zeitung schreibt: «Es sind Fragen, die nun mit zunehmender Härte diskutiert werden dürften. Das liegt auch an der letztes Jahr lancierten Volksinitiative «Blackout stoppen». Das Begehren verlangt, dass die Stromversorgung jederzeit sichergestellt ist und die Stromproduktion «klimaschonend» erfolgt, dabei seien alle «umwelt- und klimaschonenden» Arten der Stromerzeugung zulässig, was laut Initianten auch neue Kernkraftwerke einschliesst.»

Die Energiestrategie ist eine Importstrategie. Die Schweiz braucht deshalb dringend mehr heimische Produktion.