Fake News des BFE
Einmal mehr verbreitet das BFE mit Steuergeldern Fake News. In grossflächigen Publireportagen werden physikalische, ökonomische und ökologische Fakten verdreht und "passend gemacht". Verschleiert werden soll, dass sich die Energiestrategie bereits jetzt als Rohrkrepierer präsentiert.
Bereits verschiedentlich ist das Bundeamt für Energie in die Kritik geraten, weil mit Steuergeldern klotzig Propaganda betrieben wird. Im vergangenen Herbst berichtet beispielsweise die Aargauer Zeitung über die Geldverschwendung zwecks Verbreitung von Fake News. Auch die Politik ist auf das unrühmliche Verhalten aufmerksam geworden.
Allerdings: Die Kritik und die Aufmerksamkeit der Politik scheint keine Wirkung zu zeigen. Weiter verbreitet das BFE Fake News in grossflächigen Publireportagen - finanziert von den Steuerzahlern. Leserinnen und Lesern wird vermittelt, dass die Kritikerinnen und Kritiker der aktuellen Energiepolitik "Hinterwäldler" und "Ewiggestrige" sind.
Wenn aus Tatsachen Vorurteile werden
Hier eine Richtigstellung des Energie Club Schweiz zum besonders störenden Kapitel der BFE-Publireportage "Mit Stolz, aber ohne Vorurteile - Fünf falsche Vorstellungen über die Energiezukunft", die in der Sonntagszeitung erschienen ist. Es handelt sich nämlich nicht um "Vorurteile", sondern um belegbare Tatsachen.
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Natürlich droht eine Versorgungslücke im Winter. Man frage Carlo Schmid, den Präsidenten der ElCom. Im Winter importieren wir seit Jahren Strom, vorwiegend aus Deutschland. Gemäss der deutschen Kohlekommission werden in den nächsten vier Jahren 20 Gigawatt an Grundleistung aus Kernenergie und Kohle wegfallen. Dann kann Deutschland nicht mehr exportieren. Weder Wind noch Sonne können das kompensieren, denn bei Dunkelflaute liefern sie gar nichts.
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Natürlich gehört Solarenergie in die Wüste. Dort hätte man Platz für die riesigen solarthermischen Anlagen, welche Wärmeenergie für den Nachtbetrieb speichern können. In unseren Breitengraden stört Photovoltaik bei jeder vorüberziehenden Wolke das Stromnetz. In Deutschland kostet die Stabilisierung des Stromnetzes (Fachbegriff: Redispatch) über eine Milliarde Euro pro Jahr.
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Natürlich ist die Schweiz kein Windland. Wir möchten wissen, wo die Regionen sind, die es punkto Wind mit der Nordseeküste aufnehmen können. Auch die paar Orte, die "Allenlüften“ heissen, geniessen die meiste Zeit Windstille. Dass die Leistung eines Windrads in der dritten Potenz von der Windgeschwindigkeit abhängt, ist kein Vorurteil. Es ist eine physikalische Tatsache. Wenn der Wind nur halb so stark weht, leistet das Windrad nur noch ein Achtel, also etwa 12 Prozent.
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Natürlich ist Stromsparen wichtig – aber am wichtigsten? Das ist wohl tatsächlich ein Vorurteil, aber vor allem deshalb, weil zwei Drittel des Stroms von der Industrie und dem Gewerbe benötigt werden. Da ist Strom ein Produktionsfaktor und eine Kostenstelle. Deshalb ist hier das Sparpotential weitgehend ausgeschöpft. Wichtiger als Stromsparen ist Energie sparen. Aber dazu braucht es oft mehr Strom - etwa für Wärmepumpen und Elektroautos.
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Natürlich braucht unser Fortschritt immer mehr Energie, vor allem elektrische Energie. Wenn wir vom CO2 wegkommen wollen – dazu hat man sich ja in Paris verpflichtet – geht das nur durch Elektrifizierung. Heizungen, Autoverkehr, Prozesswärme, alles muss elektrisch werden. Dass es dann 2035 volle 23 Prozent weniger Strom brauchen werde ist schlimmer als ein Vorurteil. Es ist ein schwerer Irrtum.