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Mehr Elektromobilität

Mehr Elektromobilität ist zu begrüssen. Wichtig ist aber, dass die Systeme gesamtheitlich entwickelt werden. Und dass der Strom klimaneutral produziert wird.

Seit 2018 fördert der Bund mit seiner Roadmap Elektromobilität Stromautos in der Schweiz. Nun verstärkt er seine Bemühungen und verlängert das Programm bis 2025. Beteiligt sind Automobil-, Strom- und die Immobilienbranche wegen der nötigen Ladestationen. Aber auch die öffentliche Hand ist mit von der Partie. Kantone, Städte, Gemeinde und selbstverständlich der Bund unterstützen die Roadmap Elektromobilität.

In seiner Medienmitteilung umreisst das UVEK die Ziele bis 2025: «Für die neue Etappe wurden gleich drei neue Ziele definiert. Bis Ende 2025 soll der Anteil der Steckerfahrzeuge (reine Elektroautos und Plug-in-Hybride) an den Neuzulassungen 50% erreichen. Im ersten Quartal 2022 lag der Anteil bereits bei 25.5%. Bis Ende 2025 sollen 20‘000 allgemein zugängliche Ladestationen zur Verfügung stehen. Anfang 2022 gab es in der Schweiz rund 7‘150 öffentliche Ladestationen (siehe: www.ich-tanke-strom.ch). Schliesslich wurde auch das qualitative Ziel «nutzerfreundliches und netzdienliches Laden – zu Hause, am Arbeitsort und unterwegs» festgelegt».

Elektromobilität ist eine gute Sache. Sie hilft schädliche CO2-Emissionen und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu reduzieren.

Elektromobilität birgt aber auch Risiken. Darauf machte der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) aufmerksam. Zwar unterstützt der VSE die Förderung der Elektromobilität – aber er gibt zu bedenken: «Ein gut funktionierendes Lademanagement und eine hinreichende Ladeinfrastruktur ist der Enabler der Elektromobilität. Die Schweiz steht im Europavergleich gut da. Bis Ende 2025 müssen aber viele neue Ladestationen installiert werden, will man die steigende Nachfrage decken und das Ziel von 20'000 Ladestationen erreichen. Die Zunahme stellt das Schweizer Stromnetz schon heute und in Zukunft erst recht vor grosse Herausforderungen. Hängt eine Mehrheit der Elektroautos gleichzeitig am Netz, droht dieses zu überlasten». Es deshalb zwingend, dass die Ladevorgänge netzdienlich gestaltet werden. Ansonsten drohen System und Stromversorgung Schaden zu nehmen.

Auch stellt sich die Frage, woher der Strom für die Elektromobilität stammt. Zwar sind Elektromobile effizienter als herkömmliche Verbrennungsmotoren. Wirklich Sinn macht Elektromobilität aber nur, wenn der Strom auch klimaneutral produziert wird. Mit der steigenden Nachfrage nach Elektromobilität steigt auch die Nachfrage nach Strom. Stammt dieser aus Gas- und Kohlekraftwerken, wird das Emissionsproblem nur verschoben. Das hilft dem Klima wenig.

Elektromobilität ist sehr zu begrüssen. Das System muss aber mitentwickelt und der Strom klimaneutral produziert werden.