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Kernenergie günstiger als Solarenergie

Entgegen vieler Behauptungen lohnt sich Kernenergie auch finanziell. Das zeigt eine einfache Rechnung, die wir für Sie gemacht haben.

In der Sonntagszeitung behauptet Antje Kanngiesser, CEO von Alpiq, dass Strom aus neuen Kernkraftwerken teurer sei als Solarstrom. Das stimmt einfach nicht.

Als Begründung für diese Behauptung müssen immer wieder die aus dem Ruder gelaufenen Kosten von Projekten herhalten, welche die ersten ihrer Art waren, wie Olkiluoto 3 – das neue Kernkraftwerk in Finnland. Dabei trägt die Abschreibung der Baukosten nur einen kleinen Teil zu den Kosten für die Produktion einer Kilowattstunde bei. Im Fall der vier koreanischen Kernkraftwerke in Barakah (Abu Dhabi) ist es weniger als 1 Rappen. Das kommt daher, weil die vier Kernkraftwerke während ihrer Lebensdauer von 60 Jahren weit über zwei Billionen Kilowattstunden produzieren werden.

Die entsprechenden Kosten einer realen Photovoltaikanlage, deren Daten der Energie Club Schweiz ausgewertet hat, betragen 6,3 Rappen. Das kommt einerseits daher, dass eine Photovoltaikanlage nicht wie ein Kernkraftwerk 8’000 Stunden im Jahr produziert, sondern soviel, wie wenn sie 1’000 Stunden voll produzieren würde. Ausserdem tut sie das nicht während 60 Jahren, sondern vielleicht während 30 Jahren. Natürlich sind die Betriebskosten eines Kernkraftwerks höher als die einer Solaranlage. In der Schweiz sind es 4 bis 5 Rappen. Das ergibt einen Betrag pro kWh von 5 bis 6 Rappen. Beim Solarstrom kann man die Betriebskosten fast vernachlässigen. Allerdings muss, weil die Sonne jeden Abend untergeht, noch eine Speichermöglichkeit geschaffen werden, was die Kosten auf etwa 12 Rappen verdoppelt. Das Winterproblem, das ja unsere Hauptsorge darstellt, ist damit allerdings nicht gelöst.

Eigentlich genügt ja ein Blick nach Deutschland um zu sehen, welche Stromquelle teurer ist: Wind und Sonne müssen jedes Jahr mit über 20 Milliarden Euro subventioniert werden. Kernkraftwerke mussten nicht subventioniert werden. Sie arbeiteten mit Gewinn. Deshalb musste die Bundesregierung den KKW-Betreibern, die ihre Anlagen auf Befehl der Regierung vorzeitig stilllegen mussten, Milliarden an entgangenem Gewinn vergüten. Daraus folgt doch: Kernkraftwerke arbeiten mit Gewinn, neue Erneuerbare mit Verlust.

Zum Abschluss noch ein Gedanke: Alle Schweizerinnen und Schweizer zahlen zusätzlich 2,3 Rappen pro kWh (KEV-Abgabe) damit andere Leute Solarpanel und Windräder bauen können.

Wer genau rechnet kommt zum Schluss: Kernenergie lohnt sich auch finanziell (Foto: wiki).