Neue Gaskraftwerke als Reservekapazitäten in Deutschland
Die Schweizer Energiestrategie 2050 orientiert sich an der deutschen Energiewende. Obschon Deutschland seit Jahren massiv und mit verheerender Kostenfolgen in Wind- und Solarenergie investiert, bleibt die Versorgungssicherheit auf Strecke. Jetzt werden Reservekapazitäten in Form von Gaskraftwerke realisiert.
"Der Energiekonzern Uniper hat den ersten Zuschlag für eines der neuen Gaskraftwerke bekommen, die nach der vollständigen Abschaltung der Atomkraft als zusätzlicher Sicherheitspuffer für die Stromversorgung eingesetzt werden sollen", schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Das neue Gaskraftwerk soll in Oberbayern erstellt und kurz vor Abschaltung des letzten deutschen Kernkraftwerkes im Herbst 2022 ans Netz gehen.
Geht es nach dem Willen der deutschen Politik, dann sollen noch weitere Gaskraftwerke gebaut werden. Die zusätzliche Pufferkapazität ist zwingend notwendig "um die Schwankungen von Wind- und Stromstrom abzusichern", schreibt die FAZ. Dass der deutsche Strom meist nicht aus Wind- und Solarkraft stammt, zeigt übrings Electricity Map. Hier kann man in Echtzeit beobachten, dass die deutsche Stromversorgung ohne fossile Kraftwerke inexistent wäre.
Klar ist auch, wer die zusätzlichen Kapazitäten finanzieren soll. Es sind dies die Stromkonsumenten. Sämtliche Massnahmen zur Stabilisierung des Netzes und Sicherstellung der Versorgung, werden auf den Strompreis umgelegt. In Deutschland beläuft sich der Aufwand dafür bereits im Milliarden-Bereich. Es wird sicher spannend zu beobachten, wie das in der Schweiz mit nur 40 Franken Mehrkosten zu finanzieren sein wird.