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Energiestrategie auf Kurs?

Energieministerin Simonetta Sommaruga sieht die Schweiz in Sachen Energiepolitik auf Kurs. Die Durchhalteparolen erinnern stark an Vorgängerin Doris Leuthard.

In einem längeren Interview mit dem Tagesanzeiger durfte Bundesrätin Sommaruga ihre aktuelle Energiepolitik darlegen. Schnellerer Ausbau der neuen Erneuerbaren im Inland, Winterspeicher in Stauseen und hoffen auf den technischen Fortschritt – dies sind in etwa die Pfeiler der sommarug’schen Energiepolitik. Wollte man etwas Positives sagen, dann dies: Die Versorgungssicherheit im Winter ist zumindest endlich ein Thema.

Negativ ist hingegen, dass auch die jetzige Energieministerin wie schon ihre Vorgängerin, Doris Leuthard, nach dem Prinzip Hoffnung verfährt. Beispiel gefällig? Darauf angesprochen, dass es schwierig werde dürfte, mit Wind und Sonne im Winter genügend Strom zu produzieren, meint Bundesrätin Sommaruga: «Bauen wir die Fotovoltaik aus, werden wir im Sommer sehr schnell Überschussstrom haben, den wir für den Winter speichern können.» Auf die kritische Bemerkung der Journalisten, dass das Speicherproblem noch lange nicht gelöst sei, heisst es: «Unterschätzen Sie die Fortschritte nicht!»

Als Bürger würde man sicherlich etwas ruhiger schlafen, wenn die Bundesrätin etwas mehr Realismus denn Zwecksoptimismus verbreiten würde. Denn das Problem, Überschusssolarstrom vom Sommer für den Winter zu speichern, ist viel grösser als Sommaruga glaubt. Solange das Speicherproblem nicht gelöst ist, solange bringen auch noch soviel Sonnen- und Windenergie keine Versorgungssicherheit im Winter.

Dass nun ausgerechnet die grün angehauchte Sozialdemokratin Sommaruga Gaskraftwerke ins Spiel bringen muss, zeigt einzig und allein, wie krass die Energiestrategie ihrer Vorgängerin gescheitert ist. Letztlich bleibt zu hoffen, dass der oder die Nachfolgerin von Simonetta Sommaruga ideologisch freier agieren kann. Es wäre zum Wohl aller Schweizerinnen und Schweizer und dem Wirtschaftsstandort Schweiz.

Einfach immer weiter: Die Durchhalteparolen der Energieministerin weisen auf nicht vorhandene Physikkenntnisse hin (Foto: bfe).