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La Grand Nation schreitet voran. Für einmal in die richtige Richtung

Kernenergie, Wasserstoff und Elektrifizierung – der französische Präsident Emanuel Macron hat seinen Fahrplan für das Frankreich von 2030 präsentiert.

Bis in neun Jahren soll Frankreich führend beim grünen Wasserstoff sein. Im Rahmen eines Investitionsplans von 30 Milliarden Euro sollen dereinst kohlenstoffarme Flugzeuge und kleine Atomreaktoren gebaut werden. Diese milliardenschwere Initiative soll Frankreichs Industrie dekarbonisieren. Gleichzeitig sollen Innovationen sowie Produktion in Schlüsselbereichen wie E-Autos, Biomedizin, Nukleartechnik oder auch Halbleitern im eigenen Land ausgebaut werden. Schliesslich gehe es um die Unabhängigkeit der Produktion für Frankreich und Europa, betonte Macron in seiner Rede zum Fahrplan, über den auch der Tages Anzeiger berichtete. Innovation sei im globalen Wettbewerb um die Führungsrolle und den Zugang zu Rohstoffen der Schlüssel. Frankreich müsse alles daran setzten, hier einen neuen Kurs einzuschlagen.

Aus Schweizer Sicht klingt das Streben nach einer dominanten Rolle in der Welt, vor allem aber die Lust an einer staatlich gelenkten Industriepolitik etwas fremd. Trotzdem hat man auch Grund eifersüchtig auf den westlichen Nachbarn zu blicken. Denn die Lust nach Grösse hat den angenehmen Nebeneffekt, dass man Notwendigkeiten klarer sieht und benennt. Und in dieser Beziehung hat Macron mit dem Fokus auf Nuklearenergie natürlich recht: eine CO2-arme und vor allem gesicherte, unabhängige Energieversorgung ist die Basis für alles andere.

Ohne eine verlässliche Stromversorgung kann auch die Schweiz nicht prosperieren. Blickt man auf die aktuelle Energiepolitik in unserem Land, kommt man unweigerlich zum Schluss, dass wir in Bern etwas mehr Realismus à la Macron, dafür etwas weniger Idealismus à la Sommaruga vertragen würden.

Réinventer le nucléaire: Frankreich weiss, dass Versorgungssicherheit und Klimaschutz nur mit Kernenergie funktioniert.