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Flaute in der Nordsee

Windkraft produziert Flatterstrom. Diesen Vorwurf hören die Verfechter dieser Energiequelle nicht gern. Doch nun wurde einmal mehr der Beweis erbracht, dass die Windkraft tatsächlich so unzuverlässig wie ihr Ruf ist.

In Deutschland brach der Anteil des eingespeisten Windstroms im ersten Quartal 2021 massiv ein. Im Vergleich zum Vorjahr lieferten die Windparks fast ein Drittel weniger Strom. Die Einspeisung von insgesamt 33,5 Milliarden Kilowattstunden war der niedrigste Wert für ein erstes Quartal seit 2018. Der Grund: Die starken Frühjahresstürme blieben dieses Jahr aus und somit standen auch die Windräder still.

In die dadurch entstandene Lücke sprangen die in Deutschland noch immer existierenden Kohlekraftwerke. Mit einem Anteil von 28,9 Prozent an der insgesamt eingespeisten Strommenge war Kohle der wichtigste Energieträger für die Stromerzeugung im ersten Quartal 2021. Die in Kohlekraftwerken erzeugte Strommenge erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als ein Viertel (26,8 Prozent) auf fast 40 Milliarden Kilowattstunden.

Diese Bild passt so gar nicht zu der von der deutschen Politik ausgegebenen Marschrichtung. Erneuerbar und CO2-arm soll es bitte schön sein. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden in den vergangenen Jahren die neuen erneuerbaren Energien massiv gefördert. Mit dem Resultat, dass 2020 Wind, Sonne und Biogas schon mehr als die Hälfte (51.4 Prozent) des gesamten Stroms in Deutschland produzierten. Ein zugegebenermassen beeindruckender Wert. Und es wäre eine Erfolgsgeschichte, wenn diese Leistung zu jeder Zeit konstant abgerufen werden könnte. Doch leider haben die ersten drei Monate dieses Jahrs gezeigt, dass die Windkraft kein zuverlässiger Stromlieferant ist. Und solange keine geeignete Speichermöglichkeit besteht, wird es immer nötig sein, Backup-Kapazitäten in der Hinterhand zu haben, damit die Stromversorgung bei längeren Windflauten nicht zum Erliegen kommt.

In Deutschland hat man sich – aus purem politischem Opportunismus und zum Leidwesen der CO2-Bilanz, also des Klimas – dazu entschieden, dass dieser Backup die Kohle ist. Denn aus der Atomkraft, welche zuverlässig und stetig Strom liefert und damit der perfekte Partner für die neuen erneuerbaren Energien wäre, steigt Deutschland aus. Kernkraftwerk um Kernkraftwerk wird vom Netz genommen, gleichzeitig werden die Laufzeiten von Kohlekraftwerken verlängert. Effizienter Klimaschutz sieht definitiv anders aus.

Es herrscht Flaut: Die Frühjahresstürme blieben dieses Jahr aus und die Kohle war wichtigster Energieträger.