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Ohne sauberen Strom kein effizienter Klimaschutz

Bern, 27. Mai 2021 – Das vorliegende CO2-Gesetz nützt dem Klima nichts und schadet der Strom-Versorgungssicherheit unseres Landes. Der Gesetzesvorschlag beachtet die zukünftige Entwicklung der Stromnachfrage viel zu wenig. Die geplanten Massnahmen führen ins Leere, solange nicht dafür gesorgt ist, dass genügend CO2-freier Strom in der Schweiz produziert wird. Es braucht endlich eine Diskussion ohne Scheuklappen über die Zukunft der Kernenergie. Das schreibt die Präsidentin des Energie Club Schweiz Vanessa Meury in der heutigen Ausgabe der Handelszeitung.

Das vorliegende CO2-Gesetz zeigt, dass man Klimaschutz auch auf falsche Art und Weise betreiben kann. Die Vorlage möchte unter anderem einen Klimafonds einrichten. Es ist zu befürchten, dass mit dem Geld massiv Solar- und Windenergieprojekte subventioniert werden.

Schon heute ist absehbar, dass die subventionierte Offensive eine klimapolitische Sackgasse ist. Insbesondere, wenn man gleichzeitig aus der Kernenergie aussteigen will. So funktioniert Klimaschutz nicht. Das offenbart der Blick nach Deutschland. Damit die deutsche Energiewende nicht kollabiert, müssen die Kohlekraftwerke am Netz bleiben und neue Gaskraftwerke gebaut werden. Sonne und Wind ersetzen mehr schlecht als recht die Kernkraft – die klimaschädlichen Kohle- und Gaskraftwerke bleiben als Reservekapazitäten in Betrieb.

Es ist klar, dass wir in der Schweiz dereinst nicht nur den heute immer verfügbaren und CO2-freien Strom aus der Kernkraft ersetzen müssen, sondern gleichzeitig mit einer massiv steigenden Stromnachfrage konfrontiert sein werden. Getrieben wird die Nachfrage durch die Elektrifizierung des Individualverkehrs und den Ersatz von fossilen Heizungen. Gleichzeitig verlangt auch die Digitalisierung nach immer mehr Strom.

Diesen Entwicklungen schenkt das CO2-Gesetz keine Beachtung. Im Gegenteil: Es zementiert den mit dem Energiegesetz eingeschlagenen Weg. Wir laufen Gefahr, dass wir teure CO2-Einsparungen machen und gleichzeitig Kohlestrom aus Deutschland importieren. Sofern unser nördlicher Nachbar überhaupt über genügend Strom verfügt, um der Schweiz auszuhelfen.

Die Schweiz braucht ein Gesetz, das die Energie- und Stromversorgung sowie den Klimaschutz vereint. Und zwar ohne ideologische Scheuklappen. Dann würde die Politik sehen, dass die Zielkonflikte zwischen Klimaschutz, Versorgungssicherheit und dem Ausbau der neuen Erneuerbaren zu lösen sind. Allerdings braucht es dazu Kernenergie. Und es braucht ein NEIN zum vorliegenden CO2-Gesetz, damit man die Schweizer Energie- und Klimapolitik auf eine solide Basis anstatt auf Wunschdenken stellen kann.

Kontakt: Vanessa Meury, Präsidentin, +41 76 589 68 92, info@energieclub.ch

Zum Meinungsbeitrag in der Handelszeitung