Wenn die Solaroffensive in der Schweiz die Kohlekraftwerke in China befeuert
Es ist zu befürchten, dass eine Annahme des CO2-Gesetzes ungute Auswirkungen für viele Menschen in China haben könnte.
Ein zentrales Argument der CO2-Gesetz-Befürworter lautet: «Statt Erdöl zu kaufen, investieren wir in neue Technologien und in Gebäudesanierungen.» An anderer Stelle heisst es: «Weg vom Erdöl, der Kohle und dem Gas!». Was auf den ersten Blick wie eine vernünftige Forderung tönt, erweist sich nach kurzer Recherche als gewagtes Versprechen. Denn so einfach, wie es die Befürworter darstellen, ist es natürlich nicht. Dies zeigt nicht zuletzt ein Beitrag von Radio-SRF von Mitte Mai. Dieser hat sich der Solarindustrie angenommen. Also jenem Zweig der Erneuerbaren, welcher durch den im CO2-Gestetz vorgesehen Klimafonds massiv gefördert werden dürfte.
Wie der SRF-Beitrag aufzeigt, ist die Produktion von Solarpanels alles andere als unbedenklich. Chinesische Solarfirmen sollen laut verschiedenen Berichten in Zwangsarbeit verstrickt sein. Vor allem in der Provinz Xinjiang. Dort wird ein Grossteil des für die Panelherstellung benötigten Polysiliziums hergestellt. Wie ein im SRF-Beitrag zitierter Experte sagt, habe China die Entwicklung der Polysiliziumbranche in dieser Provinz darum so stark subventioniert, weil es dort sehr grosse Kohlevorräte und vergleichsweise wenig Umweltschutzauflagen gebe. Dank billigem Kohlestrom sei es möglich, günstig Polysilizium herzustellen.
Wenn man bedenkt, dass gut 80 Prozent der global hergestellten Solarpanels in China produziert werden, kann man sich ausmalen, was dies für den CO2-Ausstoss bedeutet. Je mehr Solarzellen in den USA, Europa und eben auch der Schweiz verbaut werden, desto höher sind Emissionen von Kohlekraftwerken in China. «Weg von Kohle», wie dies das CO2-Gesetz verspricht, sähe definitiv anders aus.