Grünes «Ja, bitte!» zur Kernenergie

Finnland hat sich entschieden, dem Klimawandel aktiv zu begegnen. Und effektiv. Deshalb setzen die Finnen auf Nuklearenergie. Dieser Kurs wird auch von den Grünen getragen.

Die Weltwoche (Abo) berichtet über Finnland und seinen Kampf gegen die Klimakrise. Auch Finnland weiss, dass für effektiven Klimaschutz die fossilen Energieträger abgelöst werden müssen. Im Vordergrund steht dabei sauberer Strom, also Strom aus CO2-freier Produktion. Dazu braucht es die Kernenergie. Das haben in Finnland inzwischen auch die Grünen begriffen. «Diese ambivalente, pragmatische Einstellung zur Kernkraft ist schon lange ein Merkmal der finnischen Anti-Atomkraft-Partei. Und wegen der Klimakrise sind sie nun sogar bereit, auf die Nukleartechnik zu setzen, um den Ausstoss von Treibhausgasen drastisch zu verringern und zugleich die Energieversorgung zu sichern», schreibt die Weltwoche. Auch SRF berichtete bereits darüber, dass die finnischen Grünen Kernenergie jetzt unterstützen, um den Klimawandel zu bekämpfen.

Die Haltung der Grünen in Finnland überrascht. Und sie steht im krassen Widerspruch zu den Grünen in der Schweiz. Sie verteufeln die Kernenergie noch immer und lehnen diese ab: «Wir Grüne treiben den Atomausstieg und die Energiewende voran. Die Energieversorgung der Schweiz soll sicher und umweltfreundlich sein», heisst es auf der Internet-Seite der Grünen. Obschon der Zielkonflikt zwischen Dekarbonisierung und Versorgungssicherheit mit Strom offensichtlich ist, gelingt es den Schweizer Grünen nicht, diesen ideologischen Graben zu überwinden.

In der Schweiz sind die Grünen nicht allein

Allerdings – und das ist besonders betrüblich – befinden sich die Grünen in der Schweiz in guter Gesellschaft. Der oben genannte und offensichtliche Zielkonflikt stört weder den Bund und seine massgebenden Ämter wie BFE oder BAFU, noch die Volksvertreter bis weit ins bürgerliche Lager. Ansonsten käme niemand auf die Idee, ein CO2-Gesetz zu verabschieden, wie das jetzt vorliegende. Dieses nützt nämlich dem Klima nichts und schadet der Versorgungssicherheit. Schlicht, weil es die Kernenergie nicht berücksichtigt.