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Mit oder ohne Kernenergie: Das ist die Frage

Auch für überzeugte Klimaaktivistinnen wie Greta Thunberg ist die Kernkraft Teil der Lösung, wenn es darum geht, den Klimawandel zu stoppen. Leider ist diese Botschaft nicht überall angekommen.

Im Tagesanzeiger ist vor Kurzem ein bedenkenswerter Kommentar zur Zukunft der Energiepolitik erschienen. Darin schreibt der Autor, Joachim Laukenmann, zur Rolle der Kernenergie: «Letztlich geht es um die Frage: Ist das Risiko einer Welt mit Kernenergie grösser oder das Risiko des Verzichts auf die Kernenergie?» Die Antwort auf diese Frage sei trotz des Unfalls im Reaktor von Fukushima 2011 alles andere als trivial. Denn schliesslich könne die Kernkraft ein wichtiger Pfeiler beim Kampf gegen den Klimawandel sein.

Dies sehen auch prominente Klimaaktivisten so. So sagte beispielsweise die Fridays-for-Future-Gründerin Greta Thunberg 2019, wohl zum Entsetzen vieler ihrer Anhänger, die Kernkraft könne einen kleinen Teil zu einer grossen CO2-freien Lösung beitragen. Auch Bill Gates setzt im Kampf gegen die Klimaerwärmung auf die, zumindest in Westeuropa, in Verruf geratenen Kernkraft.

Das Ziel ist bei allen Genannten wohl identisch mit jenem des Autors, wenn dieser schreibt: «Was wir wollen, ist eine klima- und umweltfreundliche, nachhaltige, landschaftsverträgliche, verlässliche und risikoarme Energieversorgung, und das vor dem Hintergrund, dass der Strombedarf in einer Welt mit Elektroautos und Wärmepumpen steigen wird.» Zwar schreite der Ausbau der erneuerbaren Energien voran. In Kombination mit grossen Batteriespeichern und einer ausgeklügelten Netzregelung sei es daher realistischer als noch vor Jahren, eine nachhaltige Stromversorgung sicherzustellen. «Aber auch hier lauern Risiken, etwa Blackouts, wenn der Anteil wankelmütiger Wind- und Sonnenenergie zu hoch wird und wie zuletzt im Februar phasenweise kaum Wind und Sonne verfügbar sind», schreibt der Autor.

Angesichts von Klimawandel und den enormen volkswirtschaftlichen Kosten, die ein Blackout zur Folge hätte, ist es zweifelsohne ratsam, einen Energiemix zu wählen, der gleichermassen versorgungssicher und nachhaltig, das heisst, möglichst CO2-neutral ist. Genau so kann die Kernkraft – zusammen mit den Erneuerbaren wie Sonne und Wasser – eine entscheidende Rolle einnehmen. «Daher wollen einige Länder die von Wind und Wetter unabhängige und CO₂-arme Kernenergie nicht in den Wind schreiben. Denn sie könnte die mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien verknüpften Risiken mindern», schreibt auch der Journalist im Tagesanzeiger. Leider gilt dies nicht für die Schweiz, die voreilig beschloss – ohne Not, ist man geneigt zu sagen - neue Kernkraftwerke zu verbieten. Denn vermutlich sind die Risiken eines Verzichtes der Kernkraft wirklich höher, als es eine Schweiz mit Kernenergie ist.

Bill Gates hat kürzlich in seinem neuen Buch «Wie wir die Klimakatastrophe verhindern» Werbung für die Kernenergie gemacht.