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Die Erreichung der Klimaziele des Bundes dürfte teurer werden, als von diesem veranschlagt

Eine neue Studie des Paul Scherrer Institut gibt Auskunft über die Kosten der Energiestrategie 2050. Herr und Frau Schweizer dürfte deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen, als dies der Bundesrat vor der Abstimmung sagte.

Wie viel kostet die Energiestrategie 2050, wie viel kostet es die Schweiz, bis ins Jahr 2050 klimaneutral zu werden? Dieser Frage sind Wissenschaftler unter der Leitung des Paul Scherrer Instituts (PSI) nachgegangen. Und die Resultate zeigen: Für Herrn und Frau Schweizer dürfte es teuer werden. Zumindest teurer, als es die damalige Bundesrätin Doris Leuthard im Abstimmungskampf zur Energiestrategie vorgerechnet hat. Die Politikerin aus dem Atomkanton Aargau vertrat damals die Ansicht, dass für die Erreichung der Klimaziele eine moderate Erhöhung der Stromkosten reichen würde. «Mit einer Erhöhung der Stromrechnungen um 40 Franken pro Jahr für eine vierköpfige Familie wird es jedenfalls nicht getan sein. Mit dieser Aussage hatte Bundesrätin Doris Leuthard im Jahr 2017 für die Annahme des Energiegesetzes geworben», schreibt die NZZ am Sonntag mit Blick auf die aktuelle Studie des PSI.

Wie teuer wird die Nettonull-Strategie nun? Hier geben die Studienautoren unterschiedliche Antworten. Ihr mathematisches Modell erlaubt es, in verschiedenen Szenarios zu rechnen. Im realistischsten Szenario gehen die Wissenschaftler davon aus, dass es Kosten von 330 Franken pro Kopf und pro Jahr sein werden. Dieser Betrag schwankt jedoch je nach getroffenen Annahmen zur technischen Entwicklung und dem klimapolitischen Umfeld in Europa und der Welt zwischen 200 und 860 Franken pro Kopf und Jahr.

Die Studie gibt auch Auskunft darüber, wie hoch die Mehrkosten bis 2050 in der Schweiz insgesamt sein werden. Im Hauptszenario resultieren Mehrkosten im Umfang von 97 Milliarden Franken. Pessimistischere Berechnungen gehen von Kosten von bis zu 257 Milliarden Franken bis 2050 aus. Dies wäre der Fall, wenn weltweit keine einheitliche Klimapolitik betrieben würde, was zu Folge hätte, dass beispielsweise Solarmodule und Batterien aufgrund der geringeren globalen Nachfrage höhere Stückkosten aufweisen würden.

Die Energiewende wird teuerer, als ursprünglich gedacht