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Überhastete Entscheidung

Vor zehn Jahren sorgte eine Tsunami dafür, dass es im Kernkraftwerk von Fukushima zu einer Kernschmelze kam. Der Bundesrat entschied in der Folge - ohne die Ursachen für den Unfall genau zu kennen - aus der Kernenergie auszusteigen. Immer klarer zeigt sich: Es war ein Fehlentscheid.

In der Finanz und Wirtschaft nimmt Peter Morf anlässlich des zehnten Jahrestages von Fukushima den Atomausstieg des Schweizer Bundesrates genauer unter die Lupe. Er schreibt: "In der Schweiz tagte damals das Parlament in der Frühjahrssession. Für Energieministerin Doris Leuthard war sofort klar, dass sich hier das «nicht kontrollierbare» Restrisiko der Kernenergie mani­festiert habe; eine genaue Analyse des Unfallhergangs lag damals noch nicht vor. Dennoch beschloss der Bundesrat im Mai darauf, aus der Kernenergie auszusteigen. Im Sommer und im Herbst folgten ihm dann beide Parlamentskammern."

Inzwischen weiss man, dass der Unfall durchaus vermeidbar gewesen wäre. Das Erdbeben selber richtete nämlich keine Schäden an. Allerdings unterschätzte man die Höhe des Tsunamis. Die Notstromanlagen wurden überflutet und fielen teilweise aus. In der Folge versagten dann die Notkühl- und Nachkühlsysteme. Die fehlende Kühlung führte zu einer Überhitzung der Brennstäbe und schliesslich zur Kernschmelze.

Peter Morf schreibt: "Diese Vorgänge waren seinerzeit im Detail noch nicht bekannt. Der Ausstiegsbeschluss von Bundesrat und Parlament erscheint daher im Rückblick überhastet und sachlich nicht hinreichend begründet. Die Schweiz war denn auch das einzige Land, das sich wegen der Katastrophe von Fukushima von der Kernkraft verabschiedete. "

Die Schweiz steht alleine auf weiter Flur. In 33 Länder sind 442 Kernkraftwerke in Betrieb. 54 Kernkrafte befinden sich im Bau und 119 Anlagen in Planung.

Das Kernkraftwerk Mühleberg ist mittlerweile vom Netz. Die verbleibenden Kernkraftwerke liefern in der Schweiz noch über 30 Prozent des Stroms. Im Winter sind es bis zu 50 Prozent. Studien und Experten bescheinigen den Schweizer Kernkraftwerken eine sehr hohe Sicherheit. Beispielsweise auch bei Hochwassern, die nur alle 100'000 Jahre vorkommen.

Es wird immer klarer: Der Ausstieg aus der Kernenergie schadet der Versorgungssicherheit und dem Klimaschutz (Foto: kernenergie.ch).