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Warnung aus den Bergen

Eine sichere Stromversorgung, gepaart mit rigidem Klimaschutz und dem gleichzeitigen Ausstieg aus der Kernenergie bergen Zielkonflikte. Die Gebirgskantone wollen deshalb, dass der Bundesrat konkrete Wege aufzeigt, wie die Zielkonflikte aufzulösen sind.

"Eine Treibhausgasreduktion auf Netto-Null bis 2050 zieht einen erhöhten Strombedarf nach sich. Auch bei Umsetzung einschneidender Effizienzmassnahmen rechnet der Bund im Szenario «ZERO Basis», welches dem Netto-Null-Ziel unterlegt ist, mit einem Zuwachs des Stromverbrauchs von 23 TWh. Insgesamt soll der Strombedarf im Jahre 2050 zu 53 Prozent aus Wasserkraftstrom und zu 34 Prozent aus Photovoltaik-Anlagen stammen. Im Vergleich zur Energiestrategie 2050 sind somit die Zuwachsziele für die Wasserkraft und die Photovoltaik noch deutlich ambitionierter", schreibt die Regierungskonferenz der Gebirgskantone (RKGK) in einer Medienmitteilung.

Daraus entstehen Zielkonflikte. Die Nutzung von Wasserkraft hat einen grossen Einfluss auf die Gewässer und Lebensräume. Das gilt auch für alpine Solaranlagen. Sie sind effizienter als im nebligen Flachland. Und auch sie stellen einen massiven Eingriff in die Natur und das Landschaftsbild dar.

Die Herausforderungen wurden offensichtlich unterschätzt, heisst es jetzt bei den Gebirgskantonen. Allerdings: Die Regierungskonferenz der Gebirgskantone kommunizierte im Vorfeld der Abstimmung über das neue Energiegesetz im Jahr 2017 ebenfalls die Ja-Parole. Wohl auch unter dem politischen Druck der damals federführenden CVP-Bundesrätin Doris Leuthard. Denn schon 2017 wurde von verschiedenen Kreisen, wie ein damaliger Artikel in der WoZ zeigt, Unbehagen geäussert, was die Zielkonflikte zwischen Natur- sowie Landschaftsschutz und Energieerzeugung anbelangt. Der Mut für ein überzeugtes Nein zum neuen Energiegesetz fehlte dann leider trotzdem.

Die Zielkonflikte werden immer offensichtlicher: Naturschutz und Erneuerbare beissen einander (Foto: rkgk.ch).