Innovation anstatt Fördertopf
Der Dachverband Schweizer Verteilnetzbetreiber (DSV) äussert sich pointiert zur Revision des EnG. Anstatt immer mehr Subventionen, fordert der Verband neue Ansätze in der Energiepolitik.
Haben die Entscheidungsträger das ureigene Wesen einer funktionierenden Stromversorgung vergessen? Diese Frage stellt sich DSV-Präsident Peter Lehmann. Denn immer wieder wird an irgendwelchen Stellschrauben geschraubt und damit das ganze, fein ziselierte Netz destabilisiert. Nach Ansicht des DSV wird in «Bundesbern» viel zu oft an Details herumgewerkelt, statt dass man nach umfassenden, tragfähigen und innovativen Lösungen sucht, um eine nachhaltige Stromversorgung in der Schweiz zu gewährleisten.
Der DSV äussert sich im Rahmen der Vernehmlassung zur Revision des Energiegesetzes entsprechend kritisch. "Letztlich werden damit nur bestehende Fördermodelle verlängert und neue hinzugefügt – Giesskannenpolitik statt Mut zu intelligenten Lösungen", wird DSV-Präsident Lehmann in der entsprechenden Mitteilung zitiert.
Die Bedenken der Verteilnetzbetreiber lassen sich gut begründen. Sie organisieren ganz am Schluss der Kette - da wo es für jeden Haushalt und jedes Schweizer Unternehmen drauf ankommt - die Verteilung des Stroms. "Am Schluss wird es wieder an den Verteilnetzbetreibern liegen, den Strom von Produktionsanlagen, die nach dem Zufallsprinzip irgendwo gebaut werden, ins Netz zu bringen, ohne dass dessen Stabilität beeinträchtigt wird", heisst es beim Verband.
Der Verband stört sich auch am Umstand, dass ElCom und BFE offensichtlich uneinig sind, wie es um die hiesige Versorgungssicherheit bestellt ist. Es sei klar, dass auf einer solchen Basis keine vernünftige Energiepolitik möglich sei. Der Energie Club Schweiz teilt diese Meinung voll und ganz.
Gemäss Stromversorgungsgesetz liegt die Verantwortung für die Stromversorgung bei den Verteilnetzbetreibern. Was dies bei einer Strommangellage heisst, muss abgeklärt werden.