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Probleme sind absehbar

Die Eidgenössische Elektrizitätskommission ElCom hat im Rahmen ihrer jährlichen Medienkonferenz klar und deutlich Stellung zum Problem der Versorgungssicherheit genommen. Es muss zwingend gehandelt werden.

"Allmählich dämmert es vielerorts, dass die Stromversorgungssicherheit in der Schweiz mittel- und längerfristig alles andere als gegeben ist. Zu diesem Erkenntnisprozess leistet auch die Elektrizitätskommission ElCom einen Beitrag", schreibt Peter Morf in der Finanz und Wirtschaft. Er bezieht sich mit seinem Artikel auf die Jahresmedienkonferenz der Eidgenössische Elektrizitätskommission ElCom.

Zum wiederholten Mal machte die ElCom nun auf die sich abzeichnenden Versorgungsprobleme aufmerksam. Und die Warnungen der ElCom fallen immer deutlicher aus. In der Medienmitteilung der ElCom heisst es: "Aus Sicht der ElCom ist bei der Betrachtung der Versorgungssicherheit das Winterhalbjahr zentral. In den vergangenen zehn Wintern hat die Schweiz im Durchschnitt pro Winterhalbjahr netto rund vier Terawattstunden (TWh) Strom importiert. Vor diesem Hintergrund plädiert die ElCom dafür, mit dem Wegfall der Schweizer Kernkraftwerke den Netto-Import im Winterhalbjahr nicht über zehn TWh steigen zu lassen und entsprechend im Inland Anreize zu schaffen für die Aufrechterhaltung einer substantiellen Stromproduktion im Winter aus neuen Erzeugungskapazitäten. Bei der zukünftigen Entwicklung gilt es, den mit den Klimazielen verbundenen Verbrauchszuwachs sowie die vorrausichtlich abnehmende Exportfähigkeit der Nachbarländer zu berücksichtigen. Die ElCom hält geeignete Massnahmen für den Zubau von fünf bis zehn TWh inländischer Winterproduktion für unerlässlich." Wer nicht taub ist, versteht die Warnung.

Der fehlende Strom macht sich zunehmend auch bei der Netzstabilität bemerkbar. "2016/17 machten die Importe gar gut zehn TWh aus. Damit wurde gemäss ElCom-Geschäftsführer Renato Tami eine kritische Grenze erreicht, und das Netz konnte nur mit Mühe stabil gehalten werden", fasst die Finanz und Wirtschaft die Bedenken des ElCom-Geschäftsführers zusammen.

Die expliziten Aussagen der ElCom-Vertreter basieren auf der "Studie zur Versorgungssicherheit der Schweiz im Jahr 2030". Die Studie modelliert Verbrauch und Produktion bis ins Jahr 2030 anhand eines Basisszenarios und drei Stressszenarien. Sie zeigt auch, dass sich die Schweiz immer mehr in Auslandsabhängigkeit begibt - obschon im Ausland stetig Bandkapazitäten wegfallen.

Die erste Handlungsempfehlung der ElCom lautet deshalb, dass es eine gesetzliche Verankerung eines rechtlich verbindlichen Zubauziels bis 2035 von mindestens 5 TWh [Bandbreite 5 bis 10 TWh] Erzeugungskapazitäten im Winterhalbjahr braucht sowie die Implementierung von geeigneten gesetzlichen Massnahmen, um dieses Ziel zu erreichen.

Die Abhängigkeit vom Ausland steigt, die Versorgungssicherheit schwindet. Gemäss ElCom besteht Handlungsbedarf (Foto: Pixabay).