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Wie gross ist das Potenzial?

Die Photovoltaik hat von den neuen Erneuerbaren in der Schweiz das grösste Potential. Die Meinungen über dessen Höhe gehen aber weit auseinander, wie eine Studie der ETH Lausanne zeigt.

Verzicht auf Kernenergie und gleichzeitiger Klimaschutz ist ein veritable Herausforderung. Es braucht neue, verlässliche Kapazitäten. Die NZZ am Sonntag schreibt dazu: "Die Wasserkraft lässt sich kaum mehr ausbauen, die Windkraft scheitert im Inland an Einsprachen und hat im vergangenen Jahr bescheidene 150 Gigawattstunden Strom geliefert, ein Bruchteil der ursprünglichen Pläne. Und die tiefe Geothermie hat bisher vor allem durch Erdbeben von sich reden gemacht." Richten soll es die Photovoltaik.

"Die Photovoltaik muss also zum Rückgrat der zukünftigen schweizerischen Stromversorgung werden. Aber auch ihr Ausbau verläuft, gemessen an den politischen Wunschvorstellungen, zu langsam", heisst es dazu in der NZZ am Sonntag.

Nun kommt eine neue Studie der EPFL zum Schluss, dass das Potential für Photovoltaik in der Schweiz bis jetzt zu optimistisch beurteilt wurde. Zu diesen Optimisten gehören das BFE und Roger Nordmann, dessen solare Anbauschlacht wir an dieser Stelle bereits verschiedentlich diskutiert haben.

Die neue Studie der EPFL sieht die Versprechungen der Solarlobby weit kritischer als die euphorisierten Berner Beamten im BFE. Die neue Studie berechnet nicht einfach die Flächen, sondern schaut die Eignung für Photovoltaik an. Beispielsweise die Beschattung durch Kamine. Die EPFL-Leute kommen dann auch zu einem anderen Schluss: "Die EPFL-Forscher schätzen das schweizerische Solarstrom-Potenzial auf Gebäudedächern auf 24 TWh, halb so hoch wie Roger Nordmann und das BFE."

Übrigens macht die NZZ am Sonntag auch Anmerkungen zur Wissenschaftlichkeit der Aussagen des BFE und den Plänen von Roger Nordmann. Sie schreibt nämlich zur Nordmann-Studie: "Es handelt sich um einen sechsseitigen Bericht, der in keiner wissenschaftlichen Zeitschrift publiziert wurde und der nicht von unabhängigen Experten begutachtet worden ist, wie der Erstautor Jan Remund bestätigt. Zu den beiden Co-Autoren zählt David Stickelberger, der Geschäftsführer des Lobbyverbands Swissolar. Dessen Präsident wiederum ist Roger Nordmann."

Die Versprechen der Solarlobby sind wissenschaftlich nicht haltbar (Foto: Swissolar).