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Studie Sorglos

Der Bund prüft ab und an die Fortschritte des Totalumbaus unserer Stromversorgung. Die neuste Adequacy-Studie ortet keinerlei Probleme. Alles im Butter? Offensichtlich beurteilen BFE und Aufsichtsbehörde ElCom die Situation gegenteilig.

Die Energiestrategie 2050 verlangt einen Totalumbau unseres Energiesystems. Gross sind die Herausforderungen im Strombereich. Der Weg, die wegfallenden Kernkraftwerke mit Erneuerbaren zu ersetzen, ist sehr steinig. Der Bund prüft deshalb jeweils die Fortschritte des Umbaus in den Bereichen Produktion und Netze. Nun wurden die Ergebnisse in der neusten Adequacy-Studie des BFE veröffentlicht.

Die Ergebnisse der Studie überraschen. "Während sich in der Strombranche und der Politik die Bedenken mehren, ob der Ausbau der erneuerbaren Energien zeitgerecht vorankommt und wie sich die Produktionslücke im Winter decken lässt, kommt die aktualisierte Untersuchung zu einem überraschend einfachen Schluss: Bis 2040 werde es in keinem Szenario zu Stromunterbrüchen kommen", wundert sich die NZZ über die Schlüsse, welche die Verantwortlichen ziehen. Immerhin: Auch die Autoren der Studie sind sich bewusst, dass es ohne Importe nicht gehen wird. Die Abhängigkeit vom Ausland wird also steigen.

Wesentlich kritischer sieht die Branche die aktuelle Lage. Gemäss NZZ beurteilt der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) die Situation folgendermassen: "Das BFE geht in seiner revidierten Adequacy-Studie davon aus, dass ein Stromabkommen zustande kommt und dass der Ausbau der Erneuerbaren zügig voranschreitet. Beide Punkte sieht der VSE kritischer."

Auch die ElCom beurteilt die Situation als bedrohlicher. Sie und ihre Exponenten warnten in jüngster Zeit verschiedentlich vor der unsicheren Versorgungssituation. So forderte Carlo Schmid die Politik jüngst in der Schweizerischen Gewerbezeitung auf, das Heft in die Hand zu nehmen und endlich zu handeln.

Die Adequacy-Studie zeigt: Zwischen den Experten der Branche und des Bundes bestehen erhebliche Differenzen (Foto: bfe)