Frauen Power für die Kernenergie

Vom 14. bis 16 Juli fand in London der 32. WiN Global Congress statt. WiN Global – was ist das? WiN steht für «Women in Nuclear». Wenn das der 32ste Kongress war, gibt es die Organisation offenbar schon länger. So ist es und die Wurzeln sind in der Schweiz. Wegen der direkten Demokratie.

Wir haben ja in der Schweiz mehrfach über Kernenergie abgestimmt, Dabei sah man regelmässig einen Geschlechtergraben: Die Männer dafür, die Frauen dagegen. Unsere Expertenbeirätin Irene Aegerter war in den 90er Jahren Vizedirektorin des VSE und verantwortlich für Kommunikation. Sie war auch Mitglied der des «Information Comitee» der «European Nuclear Society». Deren Präsident war der Finne Juhani Santaholma. Auch in Finnland waren die Frauen skeptischer gegenüber der Kernenergie. Deshalb lud er Irene nach Finnland ein, die in der Schweiz 1982 den Verein «Frauen für Energie» gegründet hatte. Die Idee: Die Frauen, welche in der Nuklearbranche arbeiten, sollten sich zeigen und vermitteln, dass Kernenergie auch weiblich ist.

Einzelne Frauen gab es schon damals in den verschiedenen KKW Europas. Deshalb schrieb Juhani die KKW-Betreiber von Finnland, Schweden, Frankreich, Deutschland und der Schweiz an, um die Frauen 1990 nach Ascona einzuladen. Er wollte zeigen, dass Kernenergie nicht nur männlich ist, sondern dass es in Europa schon viele Frauen hat. Das Projekt hiess «Frauen und Kernenergie». Von Frau zu Frau sollten diese anderen Frauen über Radioaktivität und Stromproduktion mit Kernkraft informieren.

Ein zweites Mal wurden diese Frauen nach Finnland eingeladen. Dort wurde aus «Women and Nuclear Energy» «Women in Nuclear» (WiN), denn sie wollten ja die Frauen für Kernenergie gewinnen mit dem lächelnden Atom.

WiN Global startete in sieben Ländern: Natürlich mit Finnland und der Schweiz, aber auch Schweden, Frankreich, Deutschland, Grosbritanien und die USA waren von Anfang an dabei. Bald entstanden in weiteren Ländern nationale Sektionen, mit Taiwan erstmals auch in Fernen Osten. WiN wurde zum Selbstläufer und zählt heute weit über 35’000 Mitglieder in 140 Ländern.

In London zählte man 800 Teilnehmerinnen. Sie erzählten sich von der positiven Entwicklung der Meinungen in ihren Ländern, den neusten technischen Fortschritten und den legalen und politischen Hürden – und Wege zu deren Überwindung. Zu diese Frage besonders wichtig war das Referat des Generaldirektors der Internationalen Atomenergie Agentur (IAEA), Rafaelo Grossi. Er wunderte sich, dass 31 WiN Global Konferenzen möglich waren, ohne dass jemals ein IAEA-Generaldirektor dabei war. Sein Ziel ist es, die Lizenzierung von Kernkraftwerken zu vereinheitlichen. Alle nationalen Überwachungsbehörden sollen dieselben Kriterien anwenden und ein Reaktortyp, der in Kanada lizenziert ist, soll auch in Rumänien gebaut werden dürfen. Er erhielt dafür viel Applaus.

Natürlich kam die Geselligkeit nicht zu kurz: Es gab einen Walisischen, einen Schottischen und einen Englischen Gala-Abend. Da gab es die unvermeidlichen Ansprachen der jeweiligen Honoratioren, die landesüblichen Köstlichkeiten und Folkolore – vor allem aber: Fröhliches Festen. Ja, das können Frauen auch ohne Männer!

Bildquelle: win-global.org

Irene Aegerter

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