Leuthards Energiestrategie 2050 ist gescheitert

Doris Leuthard – Architektin der Energiestrategie 2050 – meldet sich im Watson-Interview zurück. Selbstbewusst verteidigt sie das ambitionierte Umbauprojekt der Schweizer Stromversorgung und wirft Kritikern vor, «alte Technologien» wie die Kernenergie zu verklären. Doch was sie nicht sagt: Ihre Strategie ist nicht nur überholt, sondern sie ist faktisch gescheitert – und bringt die Schweiz in eine gefährliche Abhängigkeit. ETH-Professorin Annalisa Manera bringt es im Tages-Anzeiger auf den Punkt: Die Debatte wird einseitig geführt, Fakten werden unterschlagen. Zeit, die Illusionen zu entlarven – und über Lösungen zu sprechen, die wirklich funktionieren.

Leuthard spricht von Fortschritten bei den Erneuerbaren. Die Zahlen sagen etwas anderes: Im Winterhalbjahr 2022 musste die Schweiz mehr Strom importieren als je zuvor seit 2003 – über 6 TWh . Das ist das Gegenteil von Versorgungssicherheit. Die Illusion: Solaranlagen allein könnten das Problem lösen. Die Realität: Ohne grundlastfähige Energiequellen geht es nicht. Und genau das hat die Strategie 2050 systematisch ausgeschlossen. Doch nun müssen aufgrund von Strommangellagen Gaskraftwerke als Backup mit horrenden Summen gebaut werden. Dekarbonisierung sieht anders aus.

Ein zentrales Argument Leuthards ist, dass erneuerbare Energien schneller realisiert werden können als neue Kernkraftwerke. Wirklich? Der Windpark am Gotthard mit fünf Turbinen brauchte 18 Jahre für Planung und Bau. Laut Suisse Éole beträgt die Realisierungszeit im Durchschnitt 25 Jahre. Zum Vergleich: Die neuen Reaktoren wie Flamanville 3 in Frankreich produzieren so viel Strom wie 1 350 grosse Windkraftanlagen. Der Unterschied ist, dass Windkraftanlagen nach ca. 25 Jahren ersetzt werden müssen, während der Bewilligungs-, Finanzierungs- und Bauprozess von vorne beginnt. Ein Kernkraftwerk kann dagegen 60 bis 80 Jahre lang betrieben werden.

Wer subventioniert wen?
Leuthard nennt Kernenergie «zu teuer». Aber sie verschweigt, dass Wind- und Solarenergie massiv subventioniert, werden: bis zu 23 Rappen pro Kilowattstunde – garantiert über fünf Jahre hinweg. Hingegen garantiert das britische Hinkley Point C Strom für nur 10 Rappen. Prof. Manera rechnet vor: Würde ein neues AKW gleich stark subventioniert wie ein Windpark, wäre es in fünf Jahren amortisiert. Danach produziert es 60 Jahre lang günstigen, CO₂-freien Strom – ohne Nachinvestitionen.

CO₂-Ziele verfehlt – mit Ansage
Offiziell will die Schweiz klimaneutral werden. Gleichzeitig fördert die Energiestrategie den Bau von Gaskraftwerken – weil sonst die Lücken nicht gefüllt werden können. Das bestätigen selbst Szenarien des Bundes. Ironisch: Während CO₂-freie Kernkraftwerke blockiert werden, kommen fossile Kraftwerke durch die Hintertür zurück. Das ist keine Strategie. Das ist politischer Selbstbetrug.

Das Tabu Kernkraft: Politisch totgeschwiegen, technisch unverzichtbar
Doris Leuthard behauptet, der Atomausstieg sei demokratisch legitimiert. Doch die Abstimmung von 2017 erfolgte unter falschen Versprechen. Man versprach Versorgungssicherheit mit erneuerbaren Energien ohne Importabhängigkeit und ohne Gaskraftwerke. Heute ist klar: Das war naiv oder bewusst irreführend. Zudem hat das Schweizer Stimmvolk dem Atomausstieg mehrfach nicht zugestimmt, zuletzt im Jahr 2016. Mit der Energiestrategie hat der Bundesrat im Jahr 2017 also einen kürzlich gefällten Volksentscheid missachtet.

Doris Leuthards Energiestrategie 2050 ist keine Erfolgsgeschichte. Sie ist ein technokratisches Wunschdenken, das an der Realität zerschellt. Die Stromversorgung wird unsicherer, teurer und klimaschädlicher – trotz oder gerade wegen dieser Strategie. ETH-Professorin Manera zeigt: Moderne Kernkraft ist nicht nur machbar, sondern notwendig. Es braucht jetzt den Mut, politische Dogmen zu hinterfragen – und faktenbasiert neu zu denken.

Wenn wir eine sichere, bezahlbare und klimafreundliche Stromversorgung ernsthaft wollen, müssen wir aus der ideologischen Sackgasse herauskommen. Das Bekenntnis, dass die Energiestrategie 2050 gescheitert ist, ist der erste Schritt. Nun muss eine neue Strategie her. Vielleicht eine Strategie 2100, die langfristiger gedacht ist und mehr stabile, grundlastfähige Stromerzeugungsarten umfasst –inklusive Kernkraftwerke.

Irrweg Energiestrategie 2050 / Quelle: Sora

Energiestrategie 2050 ist gescheitert, Doris Leuthard, Strommangellage im Winter

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