AKW Beznau: Schnellabschaltung ohne Risiko

«Ungeplante Schnellabschaltung im AKW Beznau» las man im September in allen Zeitungen. Auch Radio und Fernsehen berichteten darüber. Man atmete auf: «Wir sind noch einmal davongekommen!». Es war nicht das erste Mal dieses Jahr. Sind unsere Atomkraftwerke tickende Zeitbomben? Im Gegenteil. Meistens haben diese Zwischenfälle mit dem nuklearen Teil der Anlage nichts zu tun.

So auch in Beznau am 19. September. Die Ursache war eine Höchstspannungsleitung der Swissgrid, die den Strom vom Kraftwerk wegführt. Sie fiel auf ein Fabrikdach, was einen Kurzschluss auslöste. Damit lief der Generator im Kraftwerk leer und schaltete sich ab, denn der produzierte Strom muss in dem Moment genutzt werden, wie er produziert wird. Deshalb wurde der Reaktor automatisch heruntergefahren, weil die Leitung den Strom nicht mehr abnehmen konnte. Das wäre bei jeder anderen Art Kraftwerk dasselbe gewesen.

Bereits am 23. März hatte es in Beznau einen ähnlichen Zwischenfall gegeben: Ein offenbar defektes Steuerelement schickte ein fehlerhaftes Signal an die Schutzanlage einer Turbogruppe, wodurch die Stromversorgung einer Hauptpumpe ausfiel. Der Ausfall der Pumpe löste eine Schnellabschaltung aus. Nach Auswechslung des fehlerhaften Steuerelements konnte der Reaktor tags darauf wieder angefahren werden.

Beide Vorkommnisse zeigen einen wesentlichen Vorteil der Kernreaktoren: Bei Kohlekraftwerken zum Beispiel ist eine Schnellabschaltung nicht möglich.

Hämische Kommentare gab es auch bei der Abschaltung, resp. Drosselung der Leistung der Beznau-Reaktoren im Hochsommer: Die beiden Reaktoren in Beznau werden mit Flusswasser der Aare gekühlt und das etwas wärmere Wasser wird wieder in die Aare zurückgeleitet. Wenn das Wasser der Aare wegen der hohen Sonneneinstrahlung über 25 Grad aufweist, darf das Wasser nicht mehr zur Kühlung genutzt werden und man drosselt die Leistung oder stellt die Reaktoren ganz ab. Das wäre bei jedem anderen thermischen Kraftwerk auch so. Aus diesem Grund hat man bei später gebauten KKW auf die Flusswasserkühlung ganz verzichtet und Kühltürme wie in Gösgen und Leibstadt gebaut. Neue Kernkraftwerke nutzen keine Flusswasserkühlung mehr.

Quelle: elements.envato.com


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